Besonders ältere Menschen sind häufig auf Friedhöfen anzutreffen, doch gerade sie haben oft mit körperlichen Beeinträchtigungen zu kämpfen und tun sich mit längeren Wegstrecken schwer. Daher ist es für diese Personengruppe wichtig, in der Nähe der Grabstätten parken zu können, unabhängig davon, ob sie von Angehörigen gefahren werden oder selbst noch fahrtüchtig sind. Das Parken außerhalb der ausgewiesenen Parkflächen ist nur mit einem Schwerbehindertenausweis erlaubt, der das Merkzeichen „aG“ (außergewöhnliche Gehbehinderung) aufweist. Dieses Merkzeichen wird nur vergeben, wenn die Fortbewegung durch eine außergewöhnliche Gehbehinderung stark eingeschränkt ist. Dies wird durch die ausstellenden Stellen nur selten bei Beantragungen anerkannt.
Vor vielen Jahren hat die Stadt Ingolstadt am Südfriedhof, an der Ecke Fauststraße/Lagerschanze, zusätzliche Parkplätze eingerichtet, um den Besuchern eine fußläufige Erreichbarkeit der Gräber zu ermöglichen. Diese Parkplätze wurden jedoch rasch von Dauerparkern in Anspruch genommen, sodass die Stadt eine zeitliche Parkbeschränkung einführte. Wie eine gehbehinderte Leserin dem Nachrichtenportal O-T(h)öne berichtete, wird diese Parkbeschränkung regelmäßig ignoriert, wodurch Friedhofsbesucher oft keinen Parkplatz finden. Die Frau schilderte, dass sie vor rund drei Wochen die Polizeiinspektion Ingolstadt kontaktierte und dort die Auskunft erhielt, die Polizei sei nicht zuständig. Man habe ihr geraten, sich an die Stadt Ingolstadt zu wenden. Ein Sprecher der Polizeiinspektion Ingolstadt erklärte auf Nachfrage von O-T(h)öne, „dass die Polizei selbstverständlich auch für den ruhenden Verkehr zuständig ist“, an zuständigen „Sachbereich Verkehr“ sei die Problematik bislang nicht herangetragen worden.
Die Stadt Ingolstadt teilt auf Nachfrage mit, dass die Problematik der Kurzparkzone an der Fauststraße bekannt sei. Ein Sprecher der Stadt erklärte, dass sich die Situation seit dem Sommer dieses Jahres aus Sicht der Verwaltung deutlich verbessert habe. Der Verkehrsüberwachungsdienst kontrolliere die Parkzone wöchentlich zu unterschiedlichen Zeiten. Seit dem August sei keine Verwarnung mehr an der Fauststraße ausgesprochen worden, was möglicherweise auf die intensiven Kontrollen in den Sommermonaten zurückzuführen sei. Insgesamt seien im Jahr 2024 bisher 30 Verwarnungen verhängt worden.
Quelle: Eigene Berichterstattung.
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