Gestern ist es wieder passiert… zwei Fahrradfahrer begegnen nebeneinander fahrend, zwei Fahrradfahrern in der Radwegunterführung an der Querspange in Ingolstadt als Geisterradler und verursachen beinahe einen Unfall bei relativ hohen Geschwindigkeiten, da alle Fahrradfahrer bergab und mit Schwung unterwegs sind. Das passiert jeden Tag, mehrfach – auf Radwegen und in Unterführungen – überall im Stadtgebiet.
Einer der von den Geisterradlern bedrohten Radfahrer war ich. Es ist praktisch unmöglich ordnungsgemäß auf dem Radweg unterwegs zu sein, ohne von zahlreichen Geisterradlern und Geisterrollern ständig in Gefahrensituationen gebracht zu werden.
Viele Radfahrer – nicht nur Gelegenheitsradler – beklagen diese Situation und fühlen sich als Freiwild und von den Ordnungsbehörden und der Polizei im Stich gelassen. Niemand interessiert sich wirklich für den Schutz der korrekt radelnden Radfahrer und die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung.
Jetzt kann man sagen – da muss halt jeder aufpassen, dann geht das doch ganz problemlos. Aber da irrt man gewaltig und außerdem stellen wir einmal mehr unter Beweis, dass wir zwar Ordnungen und Regeln haben, aber nicht Willens und in der Lage sind, diese zum Wohle und Schutz aller, auch wirklich durchzusetzen.
Ich fühle mich inzwischen als Radfahrer erheblich bedroht und einem hohen Unfallrisiko ausgesetzt, nur weil viele fahren, wie sie wollen. Wenn etwas passiert, bekomme ich vermutlich (hoffentlich) Recht, aber das hilft mir wenig, wenn Kopf, Arm und Bein beschädigt sind und ich die Folgen ertragen muss.
Ich appelliere daher an die Polizei und Ordnungskräfte: Bitte handeln Sie, zeigen Sie Interesse und Präsenz – gehen Sie gezielt gegen diese immer weiter verbreitete Unsitte und bewusste Straßenverkehrsgefährdung vor.
Was helfen uns Fahrradwege, wenn diese gefährlicher sind als Straßen? Eine langfristig angelegte und engagierte Aktion gegen Geisterradler und Geisterroller wäre so wichtig, um den sicheren und angstfreien Fahrradverkehr zu fördern.
Rote Farbe auf der Straße und ein paar Verkehrszeichen reichen leider nicht. Das Problem muss erkannt werden und es braucht den Willen, hier regulierend einzugreifen – nicht nur an einem Tag im Jahr mit einer Polizeipräsenzaktion – die ist gut, aber nur ein Anfang.
Hans Stachel, Ingolstadt.
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