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Audi BKK: „Pille statt Prävention ist der falsche Weg“

Die Diskussionen rund um das geplante Gesundes-Herz-Gesetz (GHG) des Bundeskabinetts nehmen an Fahrt auf. Insbesondere die Krankenkassen äußern Bedenken, darunter die Audi BKK, die das Gesetz als Fehlentscheidung in der Gesundheitsvorsorge sieht.

„Das Gesundes-Herz-Gesetz setzt falsche Anreize“, kritisiert Dirk Lauenstein, Vorstand der Audi BKK. Seiner Meinung nach werde durch die geplante großflächige Verschreibung von Lipidsenkern und die Erweiterung von Disease-Management-Programmen der Präventionsgedanke vernachlässigt. Statt gezielter Vorsorge und Stärkung der Gesundheitskompetenz soll nun vermehrt auf Medikamente gesetzt werden – ein Ansatz, der laut Audi BKK nicht nur ineffektiv, sondern auch wissenschaftlich unzureichend belegt ist.

Das geplante Gesetz sieht unter anderem neue Gesundheits-Check-ups und die präventive Verschreibung von Lipidsenkern vor. Lauenstein bemängelt, dass diese Maßnahmen ohne langfristige wissenschaftliche Absicherung eingeführt würden. Auch die Übernahme der Kosten für Raucherentwöhnungsmedikamente sei ohne ein umfassendes Tabakkonsum-Reduktionskonzept, wie beispielsweise eine Erhöhung der Tabaksteuer, nicht nachhaltig. „Das führt zu hohen Mehrausgaben bei der gesetzlichen Krankenversicherung, ohne einen nachweisbaren Effekt“, so Lauenstein weiter.

Besonders problematisch ist für die Audi BKK, dass viele der vorgesehenen zusätzlichen Leistungen aus Mitteln bezahlt werden sollen, die eigentlich für Präventionsangebote vorgesehen sind. Diese Mittel fließen derzeit in zertifizierte Gesundheitskurse zu Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung und Suchtprävention, sowie in spezielle Programme in Schulen, Kindergärten und Vereinen. Werden diese Gelder nun für die Finanzierung neuer Medikamentenprogramme genutzt, könnte die Präventionsarbeit stark eingeschränkt werden.

Audi BKK legt ihren Fokus seit Jahren auf Prävention und Gesundheitsförderung. Die Nachfrage nach ihren Gesundheitskursen ist in den letzten Jahren stark gestiegen – von 2020 bis 2023 um 37 Prozent. Zudem führt die Kasse innovative Präventionsprojekte durch, die in verschiedenen Lebensbereichen ansetzen.

Eines dieser Projekte ist „Blue Marble Health“, das Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse für einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil sensibilisiert. Das Programm, das 2024 mit dem Deutschen Award für Nachhaltigkeitsprojekte ausgezeichnet wurde, wird bundesweit in Schulen ausgerollt. Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist „REBIRTH active school“, ein Bewegungsprogramm für Grundschulen, das positive Effekte auf die körperliche Gesundheit von Kindern nachgewiesen hat. Auch das Projekt „You!Mynd“, das sich der psychischen Gesundheit von Berufsschülern widmet, zeigt den umfassenden Ansatz der Audi BKK in der Gesundheitsprävention.

Die Audi BKK sieht in diesen Maßnahmen den richtigen Weg, um Gesundheitsrisiken langfristig zu verringern. „Prävention bedeutet, Erkrankungen vorzubeugen, anstatt sie später mit Medikamenten zu behandeln“, betont Lauenstein. Die Maßnahmen des GHG, die diesen Ansatz gefährden, hält er für eine Fehlentscheidung und appelliert an den Gesetzgeber, die Bedeutung von Prävention stärker in den Vordergrund zu rücken.

Quelle: BKK Audi.

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