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Bei der Nachhaltigkeit Ingolstadt hinkt hinterher

Bei der Nachhaltigkeit Ingolstadt hinkt hinterher

O-T(h)öne gibt Fraktionen und Gruppierungen im Ingolstädter Stadtrat, sowie ausgewählten Personen des gesellschaftlichen Lebens und aus dem journalistischen Bereich, in der Rubrik "Aus fremder Feder", die Möglichkeit eines Gastkommentars zur Ingolstädter Kommunalpolitik. Das Thema ist durch den Gastkommentator frei wählbar, ebenso die Länge des Textes. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser des Gastkommentars.

Gastkommentar von Achim Werner, Vorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion

In dieser Woche hat ein Experte die Anstrengungen der bayerischen Großstädte beim so überaus wichtigen Thema „Nachhaltigkeit“ unter die Lupe genommen und bewertet. Das Ergebnis: Ingolstadt hinkt den anderen sieben Großstädten im Freistaat hinterher. Es war in der Tat eine ernüchternde Analyse und die passt so gar nicht zu dem sich selbst auf die Schultern klopfen des amtierenden Oberbürgermeisters und der ihn stützenden Fraktionen. Was hier entlarvt wurde, ist die in unserer Stadt sattsam bekannt Masche des „Mehr Schein als Sein“. Das Flugtaxi als Weltneuheit präsentieren und es dann nicht fliegen lassen können, das ist nur ein Beispiel für diese Politik.

Dabei hat es in den letzten Jahren nicht an Initiativen aus den Reihen des Stadtrats gemangelt, die alle in Richtung Nachhaltigkeit gezielt haben. Hier nur eine kleine Auswahl an Anträgen, die direkt abgelehnt bzw. mehr oder weniger, meistens weniger, elegant „entsorgt“ wurden:

• ein Hitzeaktionsplan für die immer heißer werdenden Sommer
• ein wirksames Konzept gegen den zunehmenden Lärm
• die Festlegung, was alles zum zweiten Grünring gehört
• keine gefrorenes Essen in Schulen und Kindergärten
• der Beitritt der Stadt zum Bionetzwerk
• ein besseres Konzept für den öffentlichen Nahverkehr

Ein Teil dieser Initiativen wurde direkt abgelehnt - kam ja nicht von den Mehrheitsfraktionen - ein Teil wurde in den großen Ordner „Nachhaltigkeit“ gesteckt, der nach einem Beschluss des Stadtrats, das wichtige Thema jetzt doch endlich zu forcieren, angelegt wurde. Aus diesem Ordner sind die Themen bislang noch nicht wieder aufgetaucht.

Wer heute nicht nachhaltig handelt, egal ob in Wirtschaft, Politik, Sport oder sonstwo in der Gesellschaft, hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt. Lippenbekenntnisse helfen da aber nicht weiter. Von denen haben wir in letzter Zeit genug gehört. Vorschläge liegen in ausreichender Zahl und Qualität auf dem Tisch. Der neue Stadtrat wird 2020 viel zu tun haben, um das Versäumte nachzuholen.

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