Das Bundeskabinett hat sich nach zahlreichen Verzögerungen heute endlich mit dem Bericht der Bundesregierung zur zukunftssicheren Finanzierung der Pflegeversicherung befasst. Der Bericht bietet einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung. Dabei liegen der Bundesregierung nun alle Informationen über den Finanzbedarf, mögliche Stellschrauben und Reformmaßnahmen vor.
Eine aktuelle Civey-Umfrage im Auftrag des Sozialverbands VdK zeigt deutlich, dass eine breite Mehrheit der Bundesbürger eine Zusammenlegung der privaten und gesetzlichen Pflegeversicherung befürwortet. Mehr als drei Viertel aller Befragten (77 Prozent) sprechen sich für die einheitliche Pflegeversicherung aus. Diese Zustimmung ist in allen Altersgruppen mit mindestens 75 Prozent hoch. Lediglich 12,6 Prozent der Befragten sind gegen eine Zusammenlegung. Selbst unter Beamten (42,2 Prozent) und privat Krankenversicherten (44,2 Prozent) gibt es eine deutliche Unterstützung für diesen Schritt.
Besonders groß ist die Zustimmung bei den gesetzlich Krankenversicherten (86,7 Prozent) sowie bei Studierenden (91,5 Prozent) und Auszubildenden (90 Prozent), die zukünftige Beitragszahler sind.
Auch unter den Anhängern aller großen Parteien findet die einheitliche Pflegeversicherung eine klare Mehrheit. Sogar knapp die Hälfte der FDP-Anhänger (48 Prozent) spricht sich dafür aus, während die Ablehnung auf dem Niveau von CDU/CSU liegt (17,5 Prozent). Ein Drittel der FDP-Anhänger (34 Prozent) ist unentschieden.
VdK-Präsidentin Verena Bentele betont, dass der Wunsch nach einer einheitlichen Pflegeversicherung in der gesamten Gesellschaft stark ist. Selbst unter FDP-Anhängern ist fast jeder zweite dafür. Das Argument, dass zukünftige Beitragszahler eine einheitliche Pflegeversicherung wegen hoher Kosten ablehnen, trifft laut Umfrage nicht zu.
Die wachsende Zahl pflegebedürftiger Menschen erfordert eine zukunftssichere Finanzierung der Pflegeversicherung. Eine breite Beitragszahlerbasis ist dafür notwendig. Die Ampel-Regierung sollte die Privatversicherten nicht aus der Verantwortung entlassen, da Pflege eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist. Die Leistungen der Pflegeversicherung sind bereits heute für privat und gesetzlich Versicherte identisch. Es ist an der Zeit, auch auf der Finanzierungsseite eine einheitliche Pflegeversicherung umzusetzen.
Quelle: Pressemitteilung des VdK, Civey-Umfrage.
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