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CSU-Mittelstandsunion rechnet mit der Stadt ab

Ingolstadt muss sparen. Und das kräftig. Die Gewerbesteuereinnahmen sind massiv eingebrochen, der Haushalt unter Druck – ein Konsolidierungspaket folgt dem nächsten. Während die Stadtverwaltung vor allem intern kürzt, kommt nun scharfe Kritik aus den eigenen Reihen: Die Mittelstands-Union (MU), ein wirtschaftsnaher Flügel der CSU, wirft der Stadt in einer Pressemitteilung vor, die Wirtschaftsförderung zu vernachlässigen – und legt sich damit offen mit der Stadtspitze an.

„Während die Personalausgaben der Stadt stetig steigen, fehlt es an jeder Ecke an gezielten Impulsen für unsere Wirtschaft“, sagt MU-Vorsitzende Nicole Wittmann. Ihre Einschätzung: „Die Wirtschaftsförderung liegt faktisch auf Eis – das ist verantwortungslos gegenüber unserem Mittelstand, unseren Gründern und damit auch gegenüber dem Wirtschaftsstandort Ingolstadt insgesamt.“

Im Zentrum der Kritik steht die IFG, die Ingolstädter Kommunalgesellschaft für Wirtschaftsförderung. Sie sei, so Wittmann, „massiv in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt“. Aus Sicht der MU passiert genau das Falsche: Während ausgerechnet in der Krise investiert werden müsste, schaffe die Stadt nur sich selbst – und spare bei den Zukunftsthemen.

Brisant dabei: Der Vorsitzende des Verwaltungsrats der IFG ist Oberbürgermeister Michael Kern (CSU) selbst – also genau der, an den sich die Kritik richtet. Und er sitzt dort nicht allein. Auch die Erste Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll (CSU), zugleich stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende, ist Teil des Gremiums. Weitere CSU-Mitglieder im Verwaltungsrat sind die Stadträte Thomas Deiser, Albert Wittmann und Hans Achhammer.

Die MU fordert eine klare Umverteilung im Haushalt: weniger Geld für den Ausbau der Verwaltung, mehr Mittel für Standortentwicklung und Unternehmensförderung. „Wir brauchen endlich eine Wirtschaftspolitik, die den Namen verdient – mit klaren Prioritäten, Mut zur Förderung und einem echten Zukunftsplan für unsere Unternehmen“, so Wittmann.

Die Warnung ist deutlich: Ohne Kurskorrektur könne Ingolstadt im Wettbewerb mit anderen Städten zurückfallen – nicht aus wirtschaftlicher Schwäche, sondern aus politischer Mutlosigkeit. Dass die Kritik von innerhalb der CSU kommt – und sich gezielt gegen CSU-geführte Gremien richtet – ist mehr als ein Signal. Es ist eine Kampfansage.

Transparenzhinweis: Die Berichterstattung erfolgt unter Verwendung einer Pressemitteilung der Mittelstandsunion in der CSU Ingolstadt.

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