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Update - Dachsberg: Ideallösung als Schulstandort?

Update - Dachsberg: Ideallösung als Schulstandort?

O-T(h)öne gibt Fraktionen und Gruppierungen im Ingolstädter Stadtrat, sowie ausgewählten Personen des gesellschaftlichen Lebens und aus dem journalistischen Bereich, in der Rubrik "Aus fremder Feder", die Möglichkeit eines Gastkommentars zur Ingolstädter Kommunalpolitik. Das Thema ist durch den Gastkommentator frei wählbar, ebenso die Länge des Textes. Die Veröffentlichung erfolgt nicht redigiert und ungekürzt. Die Verantwortung für den Inhalt trägt allein der Verfasser des Gastkommentars.

Gastkommentar von Robert Bechstädt

Diese Frage drängt sich generell auf angesichts der aufkeimenden Debatte über die Verlegung der Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule an den  Dachsberg in das Wohnbaugebiet Friedrichshofen West. Dort soll auch die Mittelschule Mitte – West entstehen, deren Schulsprengel von der Altstadt dann bis nach Irgertsheim reichen wird. Der Stadtrat soll am Montag, den 14. Dezember in seiner letzten Plenumssitzung in diesem Jahr grundsätzlich darüber entscheiden.

Grundsätzlich soll zunächst einmal klargestellt werden, dass hier der Sachaufwandsträger, der auch die Baulast zu tragen hat, nicht die Stadt Ingolstadt, sondern die Regierung von Oberbayern ist. Diese soll durch die dafür zuständigen Referate der Stadt Ingolstadt bei der Standortsuche lediglich unterstützt werden. Offensichtlich scheint die Immobilienverwertungsgesellschaft des Freistaats Bayern kein geeignetes Grundstück in Ingolstadt im Portfolio zu haben. Normalerweise ist gegen derartige Amtshilfe ja nichts zu sagen, doch viele Stadträte werden sicher noch an die Debatte vom 11. November diesen Jahres über den Betriebskostenzuschuss Klinikum Ingolstadt für Vergütung der Servicekräfte nach TVöD ab 2021 erinnern. Der Bezirk Oberbayern in Person seines Präsidenten Dr. Josef Mederer weigerte sich im Vorfeld, dass der Bezirk seinen Anteil als Zweckverbandsbeteiligter von gut 20 % übernehmen wird. So wird auch diese Summe von der Stadt Ingolstadt übernommen. Aber dies nur am Rande.

Doch zurück zum Schulstandort Am Dachsberg. Bis vor einem Jahr gab es über diesen Standort keine Diskussion weder im Stadtrat noch im dafür auch zuständigen BZA Friedrichshofen Hollerstauden. Dort sollte im Rahmen des Schulentwicklungsplanes die Mittelschule Mitte-West entstehen, welche in Zukunft von den Mittelschülern besucht werden soll, die bisher die Mittelschule Auf der Schanz oder die Volksschule Friedrichshofen besucht haben. Insgesamt können dies je nach Bevölkerungsentwicklung angesichts der geplanten  Neubaugebiete Friedrichshofen West und Samhof zwischen 450 und 600 Schüler sein  Dies bringt Probleme sowohl beim Verkehr als auch bei der Schülerbeförderung mit sich. Neben den Klassen und Fachräumen soll hier ein Freisportgelände, eine Zweifachturnhalle und eine Mensa entstehen. Letztere soll auch von den Grundschülern von der jetzigen Volksschule genutzt werden. Die Frage ist, ob die Entfernung zumutbar ist?

Die Absicht, die Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule ebenfalls an diesen Standort hin zu verlegen, verleiht der grundsätzlichen Diskussion über diesen Standort eine vollkommen neue Qualität. Der Vorschlag der Anwohnerinitiative die Johann-Nepomuk-von-Kurz-Schule nach Westen an die Ochsenmühlstraße zu verlegen, lässt die Diskussion über den Schulstandort Am Dachsberg grundsätzlich in einem vollkommen neuen Licht erscheinen.

Für die Schüler aus der Innenstadt und dem alten Westviertel läge dieser Standort noch weiter im Westen, während für die Schüler aus Gerolfing bis Irgertsheim dieser neue Schulstandort sich in der Mitte des neuen Schulsprengels befände. Dieser Standort, den die SPD Ingolstadt in ihrem Wahlprogramm 2014 für eine gemeinsame Realschule der Stadt Ingolstadt und des Landkreises Eichstätt vorgeschlagen hatte, böte mehrere Vorteile:

+  mit dem Gelände des VfB Friedrichshofen wäre bereits ein Sportgelände in unmittelbarer Nähe vorhanden. Dieses müsste zur Bezirkssportanlage Ingolstadt West mit Dreifachturnhalle auf dem Schulgelände auf der Ostseite der    Ochsenmühlstraße ausgebaut werden.

+ ein großzügiger Bushalt zum sicheren Ein- und Aussteigen der beförderten Schüler, ohne Anwohner und Passanten zu gefährden, wäre hier möglich. Dieser Bushalt läge dazu auf einer Streckenführung, die auch die Beförderung von Schülern aus dem Ingolstädter Westen zum Gymnasium Gaimersheim ermöglicht.

+ die Schülerbeförderung aus der Stadt heraus zu diesem Standort erfolgt antizyklisch, was zu einer Vermeidung von Konflikten mit dem beruflich genutzten ÖPNV führt

+  Dieser Schulstandort böte bei Bedarf aufgrund der vorhanden Flächen auch noch die Möglichkeit zur Schulerweiterung. Aus diesem Grund wurden früher zahlreiche Schulen in Ingolstadt an die Peripherie der damaligen Stadtbebauung errichtet. Z.B. Herschelschule, Volksschule Oberhaunstadt, Schule Ringsee, Grundschule Haunwöhr.

+  aufgrund des großzügig vorhanden Geländes ist das Nebeneinander von zwei Schulen am gleichen Standort weniger Konflikt beladen. Man sitzt nicht so nah aufeinander.

Der einzige Nachteil, den ich für diesen Schulstandort sehe ist, dass die gemeinsame Nutzung einer Mensa durch die Schüler der Mittelschule Mitte – West und die Friedrichshofener Grundschüler hier nicht möglich ist, was ich jedoch bereits Am Dachsberg kritisch gesehen habe.

Fazit ist, dass ich inzwischen den Standort Am Dachsberg nicht mehr für die Ideallösung halte und über den Standort an der Ochsenmühlstraße intensiv nachgedacht werden muss, bevor Pflöcke eingeschlagen sind, natürlich ist auch hier Grunderwerb erforderlich, jedoch die Kosten für das bereits erworbene Grundstück können über eine hochwertige Wohnbebauung wieder hereingeholt werden. Der Dachsberg selbst sollte als Parkanlage und Aussichtspunkt frei bleiben. Er ist zwar kein Naturdenkmal, aber für die Bewohner von Friedrichshofen von emotionaler Bedeutung.

Anmerkung der Redaktion: Der Beitrag wurde von Herrn Bechstädt nochmals überarbeitet. Der überarbeitete Beitrag ist seit 7.12.2020 um 14.04 Uhr online

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