De Lapuente (Bündniskandidat) zur Wahl und Stichwahl

Das Nachrichtenportal O-T(h)öne führte am gestrigen Wahlabend im Großen Sitzungssaal des Ingolstädter Rathauses ein Gespräch mit dem OB-Kandidaten und SPD-Parteivorsitzenden Christian De Lapuente, der für ein links-grünes Bündnis aus SPD, Grüne, Linke, ÖDP und UWG antritt.

O-T(h)öne: Herr De Lapuente, zweiter Sieger, hätten Sie damit gerechnet?

De Lapuente: Dass wir in die Stichwahl wollten, das war unser großes Ziel, das haben wir erreicht. Wir wollten uns zwischen 30 und 35 Prozent sicher einpendeln, das ist gelungen. Überraschend, dass die anderen aus dem konservativen Bereich der CSU nicht mehr abknapsen konnten, aber so ist es jetzt und wir gehen in die Stichwahl, Ziel erreicht, jetzt geht es 14Tage lang, nochmal die Argumente auszutauschen.

O-T(h)öne: Da Sie ein Bündnis aus dem links-grünen ökologischen Lager hinter sich haben und dort schon alle Stimmen gewonnen haben, müssen deshalb jetzt um die Stimmen der Nichtwähler, der Freien Wähler und der AfD-Anhänger kämpfen? Wenn ja, wie machen Sie das?

De Lapuente: Naja, es zeigt ja, und da gibt es ja auch Statistiken, dass der Wählerkreis eben nicht eins zu eins wählt. Bei der Stichwahl in 14 Tagen verändert sich auch der Wählerkreis. Ganz besonders verändert sich der Wählerkreis, wenn die Bundestagswahl noch dazu kommt, die auch am 23. Februar ist. Das heißt, dann gehen auch mehr Wähler zur Oberbürgermeisterwahl. Wir werden mehr mobilisieren, nochmals. Dann werden wir es natürlich auch schaffen, aus der Wählerschaft der Freien Wähler Stimmen zu erhalten. Wir haben ein hervorragendes Wirtschaftsprogramm. Ich glaube, da sind die Freien Wähler sogar besser bei uns angesiedelt als bei der CSU.

O-T(h)öne: Viele Briefwahlstimmen zur Bundestagswahl sind doch schon längst abgegeben und werden bis zum Wahltermin abgegeben sein.  Haben Sie keine Angst, dass Ihnen dann von der Briefwählerschaft möglicherweise bei der Oberbürgermeisterwahl fehlen werden?

De Lapuente: Ja, das könnte passieren, dass in der Briefwahl teilweise nur der Bundestag gewählt wird und die Stimmabgabe zur Oberbürgermeisterwahl damit ausfällt. Wer ins Wahllokal geht, wird beide Zettel nehmen und ich glaube auch, die Wählerschaft, die jetzt schon Bundestagswahl gewählt hat, wird trotzdem an der OB-Stichwahl teilnehmen.

O-T(h)öne: Was unterscheidet Sie von Ihrem Mitwerber, Michael Kern?

De Lapuente: Uns unterscheidet es, dass wir parteipolitisch ganz anders agieren. Seine Überschrift war im Wahlprogramm Sparen, Sparen, Sparen. Das war die Wahlkampfrede, die er gehalten hat, bei seiner CSU. Bei mir heißt es Sparen, aber mit Investitionen in die Zukunft, sonst kommen wir aus dieser Talphase, dieser schwierigen, nicht mehr raus, wenn wir unseren Staat kaputt sparen. Was die CSU sagt, das will ich nicht. Ich möchte für die Wirtschaft investieren, ich möchte, was mir die Unternehmerinnen und Unternehmer auch mitgeben, dass wir eben in unseren Standort hier investieren, damit wir auch gestärkt aus dieser Talfahrt, der wirtschaftlichen Krise, herauskommen.

O-T(h)öne: Wie wollen Sie investieren, wenn die Regierung von Oberbayern, als Wächter über die städtischen Finanzen Ihnen die rote Karte zeigt, indem diese Ihnen sagt, der Haushalt ist nicht genehmigungsfähig, wir verhängen jetzt eine Haushaltssperre?

De Lapuente: Den Haushalt 2025 werden wir ohne diese Sperre durchkommen. Die Anzeichen sind ja schon da und Herr Fleckinger, der Referent, hat ja schon aufgezeigt, dass der Haushalt so gut wie fertig ist. Über den Haushalt 2025 mache ich mir keine Sorgen. Für die Jahre 2026, 2027 und 2028 sind wir kurz vor der Haushaltskonsolidierung. Wir müssen schauen, wo wir noch sparen können. Wir werden aber nicht Dinge sparen, die den Wirtschaftsstandort Ingolstadt infrage stellen. Das würde die Situation nochmals erschweren.

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