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Die Hühner kommen

Die Hühner kommen

O-T(h)öne gibt Fraktionen und Gruppierungen im Ingolstädter Stadtrat, sowie ausgewählten Personen des gesellschaftlichen Lebens und aus dem journalistischen Bereich, in der Rubrik "Aus fremder Feder", die Möglichkeit eines Gastkommentars zur Ingolstädter Kommunalpolitik. Das Thema ist durch den Gastkommentator frei wählbar, ebenso die Länge des Textes. Die Veröffentlichung erfolgt nicht redigiert und ungekürzt. Die Verantwortung für den Inhalt trägt allein der Verfasser des Gastkommentars.

Gastkommentar von Raimund Köstler, Sprecher der ÖDP-Stadtratsgruppe

Die Landesgartenschau Ingolstadt wird demnächst um eine kleine Attraktion reicher werden. Nachdem am 30. April die Stallpflicht für Geflügel in Bayern aufgehoben wurde, können auf dem Stand des BUND Naturschutz Ingolstadt nun endlich die Hühner einziehen.

Die LGS ist trotz Corona auf dem Weg zu einem echten Highlight des Jahres 2021. Mit den Blütenschauen, Landschaftsgärten, Liegewiesen, Wasserlandschaften und vielem mehr ist sie ein wichtiger Erholungsraum im Nordwesten der Stadt und trägt damit wesentlich zum Erhalt des zweiten Grünrings bei.

Als 2009 der Standort für das Güterverkehrszentrum II gesucht wurde, wurde allen klar, dass es für Industrieflächen in Ingolstadt keine Grenzen gibt. Sogar das Wasserschutzgebiet an der Stadtgrenze zu Gaimersheim war kein Tabu und konnte nur unter Androhung eines Bürgerbegehrens abgewendet werden.

Das war der Anlass für uns als ÖDP Ingolstadt zu überlegen, wie wir in diesem Bereich den zweiten Grünring dauerhaft sichern können. Die Idee für die Landesgartenschau war geboren. Und als unser damaliger Stadtrat Franz Hofmaier mit dieser Idee den Oberbürgermeister überzeugen konnte, war unsere Begeisterung riesig, bedeutete dies doch einen wichtigen Schritt für den Naturschutz in Ingolstadt.

Aktuell kämpft der Naturschutz wieder gegen viele Begehrlichkeiten immer mehr vom Grünring abzuknabbern. Sei dies die neue Mittelschule Nordost, eine Feuerwache in Südost,„verträgliche“ Baugebiete oder Ideen für die Kammerspiele im Nordwesten. Viele kleine Wünsche, von denen jeder einzelne vielleicht berechtigt ist, müssen endlich stadtplanerisch ganzheitlich betrachtet werden. Dabei muss aber der Naturschutz, und damit der Erhalt unsere Lebensgrundlage, die wichtigste Rolle spielen.

Die Stadtplanung hat nun nach jahrelangem Drängen endlich mit der Überarbeitung des Landschaftsplans begonnen. Wir hoffen, dass diese Arbeit noch rechtzeitig ein Ergebnis bringt, bevor all die Begehrlichkeiten den zweiten Grünring auf ein nicht erwähnenswertes Maß reduziert haben.

Zurück zur Landesgartenschau: Hier wird es Zeit die Zukunft zu planen und zu überlegen wie sie ihrem Motto Nachhaltigkeit gerecht werden kann. Was soll mit den Gebäuden, den Spielplätzen und den viel zu viel betonierten Flächen dauerhaft geschehen, ohne dass die Unterhaltshaltskosten ins Unermessliche steigen. Viele Fragen, die nicht früh genug angegangen werden können.

Nun aber genießen wir erst einmal einen hoffentlich schönen Sommer mit vielen Attraktionen und niedrigen Inzidenzwerten. Und wenn dann Ende Oktober die Landesgartenschau vorbei ist, heißt es hoffentlich „Bahn frei für einen nachhaltigen Pius Park“.

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