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Ein Wochenende lang wurde aus einem stillen Hügel südlich von Ingolstadt ein Ort weltweiter Verbindungen – beim Fieldday des Ortsverbands T08 Neuburg-Schrobenhausen im Deutschen Amateur-Radio-Club (DARC).
Hoch oben auf dem Kalvarienberg, zwischen Antennenmasten und Zeltplanen, lag am vergangenen Wochenende Technik in der Luft: Der Fieldday 2025 war in vollem Gange. Die Wiese über Pobenhausen füllte sich ab Freitagnachmittag mit Wohnmobilen, Anhängern und Zelten, teilweise zu mobilen Funkstationen umgebaut. Rasch wuchsen Antennen in den Himmel oft an Teleskopstangen mit Draht. Dazwischen: Kabel, Funkgeräte – und viel Gespräche.
Funkbegeisterte aus Nah und Fern hatten sich versammelt, um gemeinsam aufzubauen, zu funken, zu tüfteln, zu lernen. Und dabei nie die Freude aus den Augen zu verlieren: an Technik, am Austausch – und am kleinen Abenteuer mitten in Bayern.
Gespräche, die um den Globus wandern
Am Samstag herrschte reger Betrieb auf den Funkbändern des Amateurfunks. Stationen wurden eingerichtet, Rufzeichen vermerkt, die eigene Technik getestet. Ziel war es Funkverbindungen mit anderen Amateurfunkstationen weltweit herzustellen – und das gelang eindrucksvoll. Immer wieder erfüllten Gesprächsfetzen aus fernen Ländern die Wiese, begleitet vom Rauschen der Kurzwelle.
Die weiteste Anreise hatte in diesem Jahr ein Mitglied aus der Lüneburger Heide im Landkreis Celle auf sich genommen – um bei „seinem“ OV T08 dabei zu sein. Ein starkes Zeichen dafür, welchen Stellenwert diese Veranstaltung für viele hat.
Wenn Funktechnik auf Lagerfeuerstimmung trifft
Doch der Fieldday war nicht nur Technik und Funkbetrieb. Kaffeetassen klapperten, es wurde gemeinsam gegrillt, gelacht, diskutiert. Frischer Kuchen stand auf dem Tisch, am Abend brutzelten Schnitzel mit Kartoffelsalat – und wer mochte, saß noch lange unter freiem Himmel, mit Blick über das Donaumoos und Geschichten aus dem Äther. Es war dieses einfache Zusammensein, das viele so sehr schätzen: kein Wettkampf, kein Druck – einfach Funk, Natur und Gemeinschaft.
Was ist ein Fieldday – und was macht ihn besonders?
Ein Fieldday war ursprünglich ein Wettbewerb: Wer schafft unter Outdoor-Bedingungen die meisten Funkverbindungen in einem festgelegten Zeitraum – ohne Steckdose, ohne Netz, mit eigener Technik?
Heute ist der Begriff weiter gefasst. Fielddays sind gemeinschaftliche Treffen, bei denen Amateurfunk unter freiem Himmel praktiziert wird – unabhängig von öffentlicher Infrastruktur. Technik wird erprobt, Antennen aufgebaut, Betrieb simuliert, wie er auch in Notfällen möglich wäre. Es geht um Lernen, Austesten, Dazugehören.
Amateurfunk: Technik. Kommunikation. Gemeinschaft.
Der Amateurfunkdienst ist in Deutschland klar geregelt – und zugleich ein lebendiges, offenes Hobby. Wer senden will, muss eine Prüfung bei der Bundesnetzagentur bestehen. Danach erhält man ein personengebundenes Rufzeichen, das zur Teilnahme am Funkdienst berechtigt.
Seit 2024 gibt es mit der neuen Einsteigerklasse N einen noch leichteren Zugang – ideal für alle, die unkompliziert in die Welt des Funks starten möchten.
Was folgt, ist ein riesiges Feld technischer Möglichkeiten: Ob Selbstbau, digitale Betriebsarten, weltweite Kontakte, Funkpeilen, Notfallkommunikation oder einfach das Gespräch mit Gleichgesinnten – Amateurfunk verbindet.
Und das im wahrsten Sinne: Denn in der Szene ist das Du selbstverständlich – unabhängig von Alter, Erfahrung oder Herkunft. Die Sprache des Funks ist offen, respektvoll, direkt.
Neugierig geworden?
Wer so ein Wochenende miterlebt hat, spürt schnell: Das ist mehr als ein Hobby. Und wer neugierig geworden ist – auf Technik, Gemeinschaft und weltweite Verbindungen – kann selbst einsteigen. Ab Herbst 2025 bietet der OV T08 wieder einen Ausbildungskurs zur Klasse E an – mit rund 20 Abenden Theorie und Praxis.
Der Infoabend findet Ende September im Landgasthof Vogelsang in Weichering statt (Bahnhofstraße 24), bei Bedarf gibt es zusätzlich Online-Termine. Willkommen sind alle – mit oder ohne Technikvorkenntnisse.
Besonders Mädchen und Frauen sind eingeladen: Das Vereinsmitglied Alexandra begleitet sie gern beim Einstieg in die Welt der Funkwellen.
Wer Interesse hat, kann sich beim Ortsverband melden – am einfachsten per Mail an dk2hm@darc.de.
Was bleibt
Der Fieldday des OV T08 war auch 2025 wieder eine Erinnerung daran, wie viel mehr hinter Funk steckt als Technik. Er war Experiment und Begegnung, Signal und Gemeinschaft – ein Wochenende, an dem nicht nur Sender summten, sondern auch Geschichten entstanden.
Vielleicht war das wichtigste Signal gar nicht auf der Frequenz – sondern im Miteinander.
Transparenzhinweis: Eigene Berichterstattung.
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