Anzeige

Ein Jahr Friede, FREUDE……Scharpf ?

Ein Jahr Friede, FREUDE……Scharpf ?

O-T(h)öne gibt Fraktionen und Gruppierungen im Ingolstädter Stadtrat, sowie ausgewählten Personen des gesellschaftlichen Lebens und aus dem journalistischen Bereich, in der Rubrik "Aus fremder Feder", die Möglichkeit eines Gastkommentars zur Ingolstädter Kommunalpolitik. Das Thema ist durch den Gastkommentator frei wählbar, ebenso die Länge des Textes. Die Veröffentlichung erfolgt nicht redigiert und ungekürzt. Die Verantwortung für den Inhalt trägt allein der Verfasser des Gastkommentars.

Gastkommentar von Michael Krüper

Als mich die Redaktion von O-T(h)öne gebeten hat, etwas zu „Einem Jahr OB Scharpf“ zu schreiben, habe ich nur kurz überlegt und mich dann dafür entschieden. Nicht, um jemanden zu kritisieren, sondern um nach vielen Gesprächen auch die kritischen Dinge zu äußern.

Was waren das für Jubelstürme, nicht bei allen, aber bei vielen Ingolstädtern. „A New Star was born“, so hieß es am Ingolstädter Politikhimmel. Einer, der auf die Menschen zugeht, mit Ihnen diskutiert, andere Meinungen zulässt und sogar akzeptiert. Einer, der die Nöte und Sorgen der Bürger ernst nimmt und ein Wort gebraucht, das zumindest in Ingolstadt, im Laufe der Zeit zu einem Fremdwort wurde. Die Rede ist von dem wohlklingenden Wort TRANSPARENZ.  Dieses kleine und doch so bedeutungsvolle Wörtchen hatte Ingolstadt schon viel zu lange nicht mehr gehört.

Sein Name: Dr. Christian Scharpf, mit der “Mission Imposible“ beauftragt, die Schwarzen (also CSU und FW, ehemals ein und dasselbe) in Ingolstadt zu stürzen. Und…..Mission erledigt….a New Star was born. Ein neuer Sympathieträger ist erster Mann der Stadt! Das war die Fremde Feder….Ende….mitnichten, jetzt fängt es erst an.

Und eines vorneweg: Dr. Scharpf ist kein Anfänger, sondern Profi durch und durch. Er hat für Christian Ude und Dieter Reiter in München gearbeitet. Nur mit dem kleinen Unterschied, dass Ingolstadt nicht München ist.

Als Politik interessierter Bürger Ingolstadts rieb man sich schnell die Augen, als es ans Werk ging. Vier Stabsstellen wurden geschaffen, die Verwaltung wurde kräftig aufgepumpt und eine dritte hauptamtliche Bürgermeisterin wurde ernannt.

Ruck Zuck waren mal eben ein paar Milliönchen Euro in einem Jahr unter die Leute gebracht, war ja ein „Wahlversprechen“. Unter die Leute, versteht sich, nicht unter den Bürger! War ja so besprochen, versprochen, abgesprochen, wie auch immer. Und in Etting wurde das Blutdruckmittel für „Albert den Sparfuchs“ knapp.

Und „Unser Christian“, also nicht der Schwarze, sondern der Rote, machte einen genialen Zug: Eine CSU Stadträtin wurde zu seiner zweiten Bürgermeisterin. Genial, weil die stärkste Fraktion damit schachmatt gesetzt wurde und eine Grüne, (die hatten ihn in der Stichwahl unterstützt), wurde somit zur dritten Bürgermeisterin mit Stimmen der….Tatata…man glaubt es kaum: CSU! Gut eingefädelt Herr Scharpf.

Christian, „Ich bin für Transparenz“ Lange, bekam ein gut dotiertes Pöstchen, nachdem er der BGI den Dolchstoß versetzt hatte, und wurde auf einmal ganz ruhig und zahm.

Einzig die freien Wähler waren irgendwie nicht auf Spur zu bringen. Angela Mayr und Hans Stachel spielen sich die Bälle des „BAD BOY/GIRL“ perfekt zu, aber immer oberhalb der bekannten Gürtellinie.

Was dem neuen Facebookwächter der SPD Rudi „der flinke Finger“ Wagner, Nachfolger von Hermann „dem Politrentner“ Regensburger (CSU), nach Einnahme von Betablockern teilweise übel aufstößt. Wie übrigens vieles, eigentlich alles, was gegen die SPD und den OB geht, er ist also ein würdiger Nachfolger von Hermann Regensburger.

Nur der einfache Bürger kommt in dem Stück immer noch nicht vor! Wird schon noch, ist halt viel los am Anfang. Die viel besagte Transparenz kommt auch noch. Wäre ja schlimm, wenn das Gemauschel so weiter ginge.

Aber der Ton im Stadtrat änderte sich….zumindest im öffentlichen Teil. Aus dem nicht öffentlichen, und den Ältestenratssitzungen dringt ja offiziell nichts nach außen.

Nur-interessiert das den Bürger außerhalb der Politikblase? Den Händler, Gastronomen und andere Gewerbetreibende in Corona Zeiten? Nein, nicht wirklich!

Und Projekte hatte er ja genug von „Christian dem Fleißigen“, also Christian  Lösel, übernommen. Das wird noch eine Zeit dauern, bis OB Scharpf der Stadt seinen Stempel aufdrücken kann.

Aber gerade in dieser Zeit wäre es wichtig, näher am Bürger zu sein, da reichen wöchentliche Bildchen im DK nicht aus. Es ist schön zu sehen, wie man Schnelltests entgegen nimmt….aber wo ist der Kontakt zum normalen Bürger, zum Handel, zur Gastronomie etc. ? Wo sind die Podcasts, die virtuellen Sprechstunden, neue Formate, wie zum Beispiel bei „Anruf OB“, usw. ? Geändert hat sich nicht viel. Doch….die SPD findet alles Klasse und die CSU äußert sich, wie immer, nicht.

Genau das ist der springende Punkt! Was hat sich geändert? Wie oft habe ich mir diese Frage gestellt und das mit Bürgern, Stadträten diskutiert. Eigentlich nicht viel, oder bin ich zu kritisch? Erwarte ich zu viel?

Im Grunde erwarte ich von einem OB nur, dass er sich um die Belange der Bürger kümmert und Empathie zeigt. Natürlich auch, dass er mit kritischen Bürgern in den Dialog geht, in einer Krise wie dieser, fest an ihrer Seite steht und Ihnen zuhört. Dies vermisse ich in Teilen am neuen OB Dr. Scharpf. Er könnte der OB der Herzen werden, dies steht außer Frage. Das hat er im Wahlkampf bravourös bewiesen.

Ehrlich gesagt, Dr. Christian Lösel ist an “Christian Lösel" gescheitert und nicht, weil er seinen Job nicht beherrscht hat. Ihm hat es an besagter Empathie gefehlt, die ein Christian Scharpf eben mitbringt.

Um Orson Wells zu zitieren: „Beliebtheit sollte kein Maßstab für die Wahl von Politikern sein. Wenn es so wäre, säßen Donald Duck und die Muppets im Rathaus“. Aber ganz offen gestanden: Der Christian Scharpf im Wahlkampf, das hatte schon was!

Anzeige

Datenschutz

Diese Webseite verwendet Cookies. Einige Funktionen (z.B. eingebundene Videos) können ohne den Einsatz dieser Cookies nicht angeboten werden.

Weitere Infos zum Datenschutz