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Kammerspiele - Erinnerung gefällig?

Kammerspiele - Erinnerung gefällig?

O-T(h)öne gibt Fraktionen und Gruppierungen im Ingolstädter Stadtrat, sowie ausgewählten Personen des gesellschaftlichen Lebens und aus dem journalistischen Bereich, in der Rubrik "Aus fremder Feder", die Möglichkeit eines Gastkommentars zur Ingolstädter Kommunalpolitik. Das Thema ist durch den Gastkommentator frei wählbar, ebenso die Länge des Textes. Die Veröffentlichung erfolgt nicht redigiert und ungekürzt. Die Verantwortung für den Inhalt trägt allein der Verfasser des Gastkommentars.

Gastkommentar von Christian Lange, Vorsitzender der UWG-Stadtratsfraktion

Verwundert rieb ich mir vor zwei Wochen die Augen, als ich las, dass ausgerechnet die CSU-Fraktion den Standort Klenzepark für die Kammerspiele wieder ins Spiel bringt. Es ist schon erstaunlich, wenn Standortvorschläge von denen wieder hervorgeholt werden, die sie vor sechs Jahren still und leise beerdigt haben.

Ganz heimlich, ohne den Stadtrat zu informieren, wurde von der damaligen CSU-Stadtspitze der Klenzepark als Standort beerdigt und sicherlich war über diesen Schritt die CSU-Stadtratsfraktion damals informiert. Nachdem der Stadtrat im Sommer 2015 eine entsprechende Vorprojektgenehmigung beschließen sollte, verschwand dieses Thema wenige Tage vor der Sitzung urplötzlich von der Tagesordnung. Erst meine Anfrage an den damaligen Oberbürgermeister vom 17.02.2017 (hier nachzulesen: https://www.ingolstadt.de/sessionnet/getfile.php?id=109650&type=do ), also fast zwei Jahre später, brachte etwas Licht ins Dunkel.

Am 21.02.2017 beantworteten der damalige Baureferent Ring und Kulturreferent Gabriel Engert meine Fragen. Zusammenfassend wurde in den Antworten festgestellt, dass

•    diese Planung 321.770 € Steuergelder gekostet hat,

•    diese Planung eingestellt wurde, weil sie angeblich vom Gestaltungsbeirat abgelehnt wurden (was so nicht stimmte, da der Gestaltungsbeirat eine Überarbeitung der Fassadenlösung und der Höhe der Gebäude gefordert hatte),

•    der Stadtrat nicht informiert wurde, weil es Aufgabe der Verwaltung sei, ggf. nach Alternativlösungen für einen Standort zu suchen.

Diese Antworten zeigten dem gesamten Stadtrat überdeutlich das Spannungsverhältnis zwischen der damaligen Stadtspitze und dem Stadtrat. Somit ist aus meiner Sicht diese verpasste Chance alleine der Stadtspitze um den damaligen Oberbürgermeister Lösel zuzuschreiben, die ohne den Stadtrat einzubinden nach Gutsherren-Art entschieden hatte, den Klenzepark als Standort für die Kammerspiele nicht weiterzuverfolgen.

Jetzt im Frühjahr 2021 kommt die CSU-Stadtratsfraktion daher und gräbt diesen Standortvorschlag wieder aus und schon wieder stellen sich mir ein paar Fragen:

•    Hätten wir uns bei mehr Transparenz im Stadtrat diesen sündhaft teuren zweistufigen Wettbewerb im Theaterumfeld sparen können?

•    Würden die Kammerspiele im Klenzepark schon stehen, wenn wir damals diesen Standort weiterverfolgt hätten?

•    Wie weit wären wir heute mit der Sanierung des Hämer-Baus, wenn wir vor zwei Jahren die Kammerspiele im Klenzepark eröffnet hätten?

Ich bin gespannt, wie es jetzt weitergeht mit den Kammerspielen. Besonders froh bin ich, dass die Zusammenarbeit im Stadtrat heutzutage besser läuft: Wir haben zwischen Stadtspitze und Stadtrat eine funktionierende Kommunikation und wir lösen gemeinsam auftretende Probleme. So muss das sein!

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