Das Kriminalfachdezernat 11 des Polizeipräsidiums München hat Ermittlungen gegen zwei aktive und einen ehemaligen Beamten des Bayerischen Landeskriminalamtes (BLKA) eingeleitet. Die Verdächtigen stehen im Verdacht, dienstlich verwahrte Gegenstände, darunter Waffenteile, unterschlagen und verkauft zu haben. Dies könnte einen Verstoß gegen den § 133 StGB (Verwahrungsbruch) sowie gegen waffenrechtliche Bestimmungen darstellen.
Am 15. Oktober 2024 kam es zu umfangreichen Durchsuchungsmaßnahmen in der Zentralen Waffenverwertung des BLKA sowie in den privaten Wohnungen der Betroffenen. Zwei der Beamten waren bereits 2023 aufgrund von Verdachtsmomenten von der Führung ihrer Dienstgeschäfte suspendiert worden.
Die ersten Hinweise auf mögliche Unregelmäßigkeiten kamen bereits 2019 auf, als das BLKA aus Neutralitätsgründen das Polizeipräsidium München informierte. Trotz umfangreicher Ermittlungen konnte der Fall bis 2021 nicht abschließend geklärt werden, was zur Einstellung des Verfahrens führte. In der Folge wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, um die Abläufe in der Zentralen Waffenverwertung zu überprüfen und Sicherheitslücken zu schließen.
Ein neuer Vorfall im August 2023 führte zu einem weiteren Disziplinarverfahren. Bei der anschließenden Durchsuchung im September konnten Ermittler Beweise finden, die darauf hindeuten, dass ein Beamter regelmäßig Waffenteile entnommen und verkauft hatte. Diese Entdeckungen führten zu einer erneuten Suspendierung und zur Einleitung strafrechtlicher Verfahren.
Die Zentralen Waffenverwertung des BLKA wurde nach den Durchsuchungen am 15. Oktober 2024 temporär geschlossen. Das BLKA hat bereits Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitsstandards ergriffen, darunter die Installation von Metalldetektoren und Videoüberwachung. Eine Wiedereröffnung erfolgt erst, wenn die neuen Sicherheitsvorkehrungen ausreichend geprüft und implementiert sind.
Polizeipräsident Norbert Radmacher äußerte sich besorgt über die Vorfälle: „Wir nehmen diese Angelegenheit sehr ernst und bedauern, dass das Vertrauen der Öffentlichkeit in unsere Behörde beeinträchtigt ist. Es ist uns wichtig, den Vorfall vollständig aufzuklären und zu verhindern, dass sich Ähnliches wiederholt.“
Die Ermittlungen des Polizeipräsidiums München werden fortgesetzt, um alle Unregelmäßigkeiten aufzuklären und die Sicherheitsmaßnahmen in diesem sensiblen Bereich weiter zu optimieren.
Quelle: Pressemitteilung des Bayr. Landeskriminalamtes.
Sie möchten zu dieser Veröffentlichung mit dem Nachrichtenportal O-T(h)öne in Kontakt treten?
Wir freuen uns über Ihre E-Mail.