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FDP/JU: Städtepartnerschaft mit Stadt in der Ukraine eingehen

 FDP/JU: Städtepartnerschaft mit Stadt in der Ukraine eingehen

 (ot/m) Die Ausschussgemeinschaft FDP/JU im Ingolstädter Stadtrat hat einen Antrag gestellt, eine Städtepartnerschaft mit einer geeigneten Stadt in der Ukraine einzugehen. Insbesondere sollen die Städte Iwano-Frankiwsk und Mukatschewo geprüft werden.

Der Antrag hat nachfolgenden Wortlaut (ungekürzt und nicht redigiert):

Antrag: Städtepartnerstadt mit der Ukraine

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Scharpf,

die Ausschussgemeinschaft FDP/JU stellt hiermit folgenden Antrag:

Ingolstadt begründet eine Städtepartnerschaft mit einer geeigneten Stadt in der Ukraine. Geprüft werden sollen insbesondere die Städte Iwano-Frankiwsk und Mukatschewo. Die Verwaltung wird beauftragt, eine Eignungsprüfung durchzuführen, das Ergebnis dem Stadtrat vorzulegen und alle notwendigen Schritte einzuleiten.

Begründung:

Eine Städtepartnerschaft mit einer ukrainischen Stadt könnte gerade jetzt einen wertvollen Beitrag zur humanitären Hilfe, zur Verständigung der Völker und zur europäischen Integration leisten. Unsere Länder verbinden gemeinsame europäische Werte – Freiheit und Demokratie – sowie eine starke Solidarität in Zeiten des russischen Angriffskrieges.

Wie andere Städte in Deutschland hat auch Ingolstadt viele Ukrainerinnen und Ukrainer aufgenommen, die vor den russischen Angriffswellen geflohen sind. Doch auch Hilfe in der Ukraine selbst ist sehr wichtig.

Aktuell ermöglichen bestehende Kontakte bereits pragmatische Hilfe von Mensch zu Mensch. Beispiele sind die Hilfstransporte, die aus unserer Region nach Iwano-Frankiwsk oder Mukatschewo gehen. Beide Städte sind mit dem Auto gut erreichbar, was eine lebendige Partnerschaft begünstigt (dazu unten mehr).

Kommunale Partnerschaften ermöglichen zielgerichtete, stabile und rasche Hilfslieferungen und die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern. Sie fördern gleichzeitig den Erfahrungsaustausch und leisten schon jetzt einen Beitrag zur wirtschaftlichen Erholung und zum Wiederaufbau der Ukraine. Über die Nothilfe in Kriegszeiten hinaus trägt der bilaterale kommunale Austausch wesentlich zu einer vertieften europäischen Einigung auf zivilgesellschaftlicher und politischer Ebene bei. Am 23. Juni 2022 hat die Ukraine den offiziellen Status eines EU-Beitrittskandidaten erhalten. Der europäische Weg der Ukraine ist glasklar und sollte nach Kräften unterstützt werden.

Neue Partnerschaften zwischen lokalen Demokratien bieten also nicht nur eine Grundlage für gelebte Solidarität im Angesicht des Krieges, sie legen auch das Fundament für eine gemeinsame Zukunft. Die europäische Integration beginnt mit einer lebendigen Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene.

Wir schlagen zur Prüfung die beiden Städte Iwano-Frankiwsk und Mukatschewo vor.

Mukatschewo

„Mukatschewo ist eine Stadt in der westukrainischen Oblast Transkarpatien  und Verwaltungszentrum des Rajon Mukatschewo mit etwa 85.000 Einwohnern.“ (Wikipedia)

In Mukatschewo gibt es die Karpaten Flüchtlingshilfe, in der sich ehrenamtliche Helfer um Geflüchtete aus dem Osten der Ukraine kümmern. Stadtrat Karl Ettinger war bereits vor Ort und gelangte zu dem Eindruck und konnte sich ein Bild von der Zuverlässigkeit und Effizienz der dort arbeitenden machen. Die Helfer dort sind mit anderen Flüchtlingsorganisationen und dem Militär gut vernetzt.

Die Manchinger Unternehmer Gabi und Serhey Hutny, Deutsche ukrainischer Herkunft, wohnen seit 30 Jahren in Manching. Etwa 20 Mal pro Jahr fahren sie nach Mukatschewo und organisieren seit Kriegsbeginn für mehrere Hilfsorganisationen die Transporte. Von der Erledigung der Zollpapiere über Unterkünfte, Verteilung der Güter bis hin zur persönlichen Begleitung durch den Grenzübergang. Teile ihrer Familie leben in Mukatschewo und helfen bei
der Organisation mit. Gabi und Serhey Hutny beliefern regelmäßig zwei Waisenhäuser für ukrainische Kriegswaisen. Namhafte Ingolstädter Unternehmer unterstützten bereits mehrere Male Hilfskonvois aus Ingolstadt nach Mukatschewo. Auch Stadtrat Markus Meyer hat bereits Fahrt- und Transportkosten anteilig übernommen.

Iwano-Frankiwsk

„Iwano-Frankiwsk, bis 1962 russisch Stanislaw, deutsch Stanislau, ist die Gebietshauptstadt der Oblast Iwano-Frankiwsk in der Westukraine. Die Universitätsstadt liegt im Karpatenvorland, das zur historischen Landschaft Galizien gehört. Iwano-Frankiwsk hat 214.000 Einwohner.“ (wikipedia)

Für eine Städtepartnerschaft mit Iwano-Frankiwsk spricht, dass es bereits Beziehungen auf Verwaltungsebene gibt, zum Beispiel lieferten INVG und INKB bereits Fahrzeuge dorthin. Zudem ist Iwano-Frankiwsk Partnerstadt unserer polnischen Partnerstadt Opole. Am 24. April 2018 wurde die Stadt mit dem Europapreis für ihre herausragenden Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken ausgezeichnet.

Die Ausschussgemeinschaft FDP/JU ist der Auffassung, dass beide Städte gute Voraussetzungen für eine lebendige Partnerschaft mitbringen.

Mögliche Formen der Zusammenarbeit (exemplarisch):

• Anbahnung eines Austauschs zwischen der KU Eichstätt-Ingolstadt und
der Nationalen Wassyl-Stefanyk-Universität sowie zwischen der THI
und der Staatlichen Technischen Hochschule
• Vorbereitung einer Sport- und Vereinspartnerschaft
• Anbahnung von Wirtschaftsgesprächen zusammen mit der IHK
• Prüfung von Schulpartnerschaften

Quelle: Die Erstellung des Artikels erfolgte unter Verwendung einer Pressemitteilung der Ausschussgemeinschaft FDP/JU im Ingolstädter Stadtrat.

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