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„Finanztrick“ für die Ingolstädter Kunst?

In der heutigen Stadtratssitzung steht ein Punkt auf der Tagesordnung, der in der Bürgerschaft für hitzige Diskussionen sorgt: die Bewilligung von 446.000 Euro an Mehrkosten für die Installation einer Außenskulptur vor dem Museum für Konkrete Kunst und Design (MKKD). Während die Skulptur selbst vom Freundeskreis des Museums gespendet wird, sollen die Kosten für die Platzgestaltung und Installation von der Stadt übernommen werden.

Nach den gestrigen Fraktionssitzungen kursiert jedoch ein Gerücht in der örtlichen Kommunalpolitik: Die zusätzlichen 446.000 Euro sollen angeblich nicht direkt aus dem Stadthaushalt kommen, sondern über städtische Tochtergesellschaften finanziert werden. Diese könnten die Summe entweder direkt übernehmen oder sogar als „Spende“ deklarieren. Ein solcher Schachzug würde den ohnehin angespannten Haushalt der Stadt entlasten, jedoch die finanzielle Belastung auf die städtischen Tochterunternehmen verlagern – mit potenziellen Risiken: Sollte eines dieser Unternehmen in Schwierigkeiten geraten, müsste die Stadt letztlich selbst einspringen.

Die Möglichkeit einer Finanzierung über städtische Töchter ist brisant, da einige dieser Unternehmen bereits mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämpfen. Sollte das Gerücht wahr sein, stellt sich die Frage, ob eine solche Strategie angesichts der angespannten Lage aller Beteiligten überhaupt vertretbar ist. Es wäre ein „Finanzierungstrick“ zugunsten der Kunst – einer Kunst, die im Stadtrat über eine sehr starke Lobby verfügt.

Die heutige Sitzung des Stadtrats wird zeigen, ob es sich bei dem Gerücht um haltlose Spekulation handelt oder ob tatsächlich eine alternative Finanzierungsstrategie verfolgt wird. Die öffentliche Aufmerksamkeit für diesen Tagesordnungspunkt ist jedenfalls hoch. Die Entscheidung wird nicht nur in der Politik, sondern auch in der Bürgerschaft aufmerksam verfolgt. Klar ist: Sollte sich das Gerücht bewahrheiten, könnte dies das Vertrauen in die städtische Finanzpolitik weiter erschüttern.

Eigene Berichterstattung.

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