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GRÜNE: Alternative Finanzierungsmodelle für Ingolstadt

Angesichts des immensen Investitionsbedarfs von über 400 Millionen Euro in Bildung, Kultur und Infrastruktur hat die Stadtratsfraktion von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN einen Antrag zur Prüfung alternativer Finanzierungsmodelle eingereicht. Ziel ist es, die finanzielle Belastung des städtischen Haushalts zu reduzieren und andere Wege zur Finanzmittelbeschaffung zu erschließen.

Public-Private-Partnerships (PPP) sollen laut Antrag vor allem bei Bau- und Sanierungsprojekten wie Schulen, Kindertagesstätten und dem Stadttheater geprüft werden. Bei PPP-Modellen handelt es sich um eine Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Einrichtungen und privaten Unternehmen. Der private Partner übernimmt dabei oft Bau, Finanzierung und teilweise auch den Betrieb der Projekte. Dies entlastet den öffentlichen Haushalt, da die Stadt weniger Kredite aufnehmen muss, und ermöglicht eine schnellere Umsetzung großer Vorhaben. Allerdings bergen PPPs auch Risiken: Langfristige Kosten können höher ausfallen, wenn private Unternehmen Gewinne erwirtschaften müssen. Zudem besteht die Gefahr, dass öffentliche Interessen hinter wirtschaftlichen Prioritäten zurückstehen.

Eine weitere vorgeschlagene Maßnahme ist die Einführung von Crowdfunding-Initiativen für ausgewählte Projekte. Beim Crowdfunding finanzieren Bürgerinnen und Bürger Projekte durch kleinere finanzielle Beiträge, die sie über Plattformen leisten. Diese Methode bietet nicht nur eine zinsfreie Finanzierungsmöglichkeit, sondern stärkt auch die Verbundenheit der Menschen mit ihrer Stadt. Als Anerkennung könnten Unterstützer beispielsweise namentlich an einer Tafel am Projektstandort erwähnt werden. Ein Nachteil von Crowdfunding ist jedoch, dass der Erfolg stark von der Bereitschaft der Bevölkerung abhängt, sich finanziell zu beteiligen. Zudem sind Projekte mit größerem Finanzierungsbedarf oft schwer über Crowdfunding zu realisieren.

Auch Sponsoringmodelle für städtische Veranstaltungen wie das Bürgerfest könnten dazu beitragen, den Haushalt zu entlasten. Sponsoring bedeutet, dass Unternehmen oder Privatpersonen finanzielle Mittel bereitstellen und im Gegenzug für ihr Engagement öffentlich anerkannt werden, beispielsweise durch Werbemöglichkeiten während der Veranstaltungen. Dieses Modell ist in vielen Städten bereits etabliert und könnte in Ingolstadt weiter ausgebaut werden. Jedoch kann Sponsoring auch Abhängigkeiten schaffen, da Unternehmen Einfluss auf die Gestaltung von Veranstaltungen nehmen könnten, was möglicherweise nicht im öffentlichen Interesse liegt.

Der Antrag wird nun im Stadtrat diskutiert.

Quelle: Die Berichterstattung erfolgt unter Verwendung einer Pressemitteilung der Ingolstädter Stadtratsfraktion von BÜDNIS90/DIE GRÜNEN.

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