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In 6,5 Jahren geht die Welt unter, aber wir werden überleben

In 6,5 Jahren geht die Welt unter, aber wir werden überleben

O-T(h)öne gibt Fraktionen und Gruppierungen im Ingolstädter Stadtrat, sowie ausgewählten Personen des gesellschaftlichen Lebens und aus dem journalistischen Bereich, in der Rubrik "Aus fremder Feder", die Möglichkeit eines Gastkommentars zur Ingolstädter Kommunalpolitik. Das Thema ist durch den Gastkommentator frei wählbar, ebenso die Länge des Textes. Die Veröffentlichung erfolgt nicht redigiert und ungekürzt. Die Verantwortung für den Inhalt trägt allein der Verfasser des Gastkommentars.

Gastkommentar von Raimund Köstler, Sprecher der ÖDP-Stadtratsgruppe

Zur Nachhaltigkeit gab es diese Woche drei Meldungen, die ich hier gerne aufgreifen möchte. Natürlich wird die Welt in 6,5 ja nicht untergehen. Und natürlich wird die Menschheit, werden wir, überleben und auch weiterhin auf der Erde leben. Aber warum werden wir überleben?

Arnold Schwarzenegger hat diese Tage (1) eine Rede gehalten, in der er erklärt, dass Filme egal wie dramatisch sie sind, ein positives Ende benötigen um erfolgreich zu sein. Deshalb haben alle seine Terminator Filme ein hoffnungsvollen Ausgang. Und um den Menschen den Klimawandel näherzubringen und die deshalb notwendigen Maßnahmen verkaufen zu können, sieht er es als notwendig an, auch das positive Ende zu vermitteln.

6,5 Jahren ist ein statistischer Wert, den wir noch Zeit haben, so weiter leben zu können wie bisher, bevor der Klimawandel unausweichlich ist. Und damit das Leben auf der Erde rein theoretisch deutlich unangenehmer wird.

Deshalb sollten wir daran arbeiten, aus diesen 6,5 Jahren eine möglichst lange Zeitspanne zu machen, in der das Leben auf der Erde lebens- und liebenswert bleibt.

Konkret haben wir in Ingolstadt z.B. Handlungsbedarf zu den Themen Stahlbetonbauweise bei der Mittelschule Süd Ost oder Zerstörung des Grünrings durch die Mittelschule Nord Ost.

Und auch unser Flächenverbrauch sorgt dafür, die 6,5 Jahre wahr werden zu lassen. Dazu gehört auch jede Art von Flächenversiegelung, die in unserem Investitionsprogramm steht. Ob Schulen- oder Straßenbau, sowie die Ausweisung neuer Gewerbegebiete und auch von Wohnbaugebieten.

Und eine jetzt veröffentlichte Bestandsaufnahme (2) zeigt das Problem mit unserer Einstellung zum Thema Wachstum: „Weltweit wurden Emissionsminderungen infolge technischen Fortschritts meist durch das Wirtschaftswachstum überkompensiert“.

Wir müssen Tempo zulegen und Prioritäten anders setzen.Verwaltungsvorlagen müssen eine klare Aussage bezüglich Nachhaltigkeit erhalten. Nicht erst in Zukunft sondern jetzt. Wie soll der Stadtrat ansonsten Entscheidungen treffen, die den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Umwelt erhält. Obwohl - angesichts der Ernsthaftigkeit der Thematik, erwarte ich von Mitgliedern des Stadtrates schon, dass sie sich soweit einarbeiten um Fachbegriffe, wie zum Beispiel CO2 Äquivalente, zu verstehen.

P.S. Das positive Ende fehlt noch:  Andere Städte nehmen die 6,5 Jahre schon deutlich ernster als Ingolstadt. Hier ist zum Beispiel die Stadt Soest zu erwähnen, die ihr Ziel der Klimaneutralität auf 2030 datiert hat (3). Wir haben also Vorbilder!

(1)
https://tvthek.orf.at/profile/Austrian-World-Summit/13887415/Austrian-World-Summit/14097458/Rede-von-Arnold-Schwarzenegger/14951084

(2)
https://www.mcc-berlin.net/news/meldungen/meldungen-detail/article/welche-trends-wir-umkehren-muessen-um-die-erderhitzung-zu-stoppen.html

(3)
https://www.energiezukunft.eu/politik/die-stadt-soest-und-ihr-ambitioniertes-klimaziel

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