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In unserem eigenen Interesse

In unserem eigenen Interesse

O-T(h)öne gibt Fraktionen und Gruppierungen im Ingolstädter Stadtrat, sowie ausgewählten Personen des gesellschaftlichen Lebens und aus dem journalistischen Bereich, in der Rubrik "Aus fremder Feder", die Möglichkeit eines Gastkommentars zur Ingolstädter Kommunalpolitik. Das Thema ist durch den Gastkommentator frei wählbar, ebenso die Länge des Textes. Die Veröffentlichung erfolgt nicht redigiert und ungekürzt. Die Verantwortung für den Inhalt trägt allein der Verfasser des Gastkommentars.

Gastkommentar von

Jochen Semle, Stadtrat Bündnis 90/ Die Grünen

Über 60 Millionen Flüchtende gibt es weltweit. Die meisten wollen nicht nach Mitteleuropa. Und natürlich kann unser Land nicht allein alle Flüchtenden in Europa aufnehmen, aber einen großen und wichtigen Beitrag dazu leisten. Und das sollten wir tun. In unserem eigenen Interesse.

Wir wollen, dass Deutschland aktiv Migration betreibt. Wir wollen und brauchen Einwanderung. Wer das nicht glaubt, spreche mit dem benachbarten Handwerksbetrieb, der seine Lehrstellen nicht mehr besetzen kann. Oder mit dem Pflegeheim am Ort, wo es massiv an Pflegepersonal fehlt.

Wir wollen eine humane Flüchtlingspolitik. Elendslager wie in Moria bestehen seit Jahren an den Grenzen Europas. Die EU ist hier keine Wertegemeinschaft mehr, Asylrecht und Humanität gehen im Konzert der Autokraten und Egoismen verloren. Ohne gemeinsame Werte wird Europa nicht zusammenhalten. Die aktuellen Vorschläge der EU werden als Fortschritt bezeichnet, lassen aber eine Verschlimmerung der Lage an den Außengrenzen befürchten.

Was tun wir Grüne vor Ort in Ingolstadt? Wir stärken die tolerante und bunte Bürgergesellschaft. Wir wenden uns deutlich gegen jede Art von Diskriminierung und Hetzte, auch wenn diese im demokratischen Mäntelchen daherkommt. Wir fördern Bildungschancen und Gleichberechtigung für alle, unabhängig Abstammung und Herkunftsland. Wir sehen unsere Stadtgesellschaft als solidarisches Gemeinwesen, dafür setzen wir uns ein. Tatsache ist, in unserer Stadt leben vielfältige Nationalitäten und Kulturen friedlich miteinander.
Wir wollen einen humanen Umgang mit den Flüchtenden und Asylsuchenden in den Ankerzentren vor Ort. Abschreckung durch schlechte Behandlung muss beendet werden. Wir fordern und unterstützen die Wiederaufnahme des Runden Tisches Asyl. Wir setzen uns mit anderen ein für die Einrichtung eines Ombudsteams in den Flüchtlingsunterkünften, wie es in Bamberg schon besteht.

Eine Gesellschaft wird daran gemessen, wie sie mit Hilfsbedürftigen und Minderheiten umgeht. Solidarität, Offenheit und Menschenfreundlichkeit liegen in unserem eigenen Interesse.

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