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Ingolstadts Finanzlücke wächst

Die Stadt Ingolstadt sieht sich mit einer zunehmenden strukturellen Unterdeckung im Haushalt konfrontiert. Finanzreferent Franz Fleckinger legt dem Finanzausschuss am heutigen Nachmittag den aktuellen Finanzlagebericht vor.

Bereits zur Jahresmitte 2025 ergeben sich durch Stadtratsbeschlüsse Mehrausgaben von 6,7 Millionen Euro bis zum Jahr 2028.

Mehrere zentrale Einnahmepositionen bleiben deutlich hinter dem Plan zurück. Die ursprünglich mit rund 79 Millionen Euro angesetzte Gewerbesteuer musste bereits in einer früheren Sitzung des Finanzausschusses auf 53,5 Millionen Euro korrigiert werden. Diese Zahl wurde nun in den schriftlichen Bericht übernommen. Auch bei der Grundsteuer B verzeichnete die Stadt ein Minus von etwa 2,5 Millionen Euro gegenüber dem Planansatz. Hinzu kommen Belastungen durch hohe Rückzahlungen.

Auf der Ausgabenseite sind die großen Umlagen bereits vollständig ausgeschöpft. Die Bezirksumlage beträgt rund 76 Millionen Euro, die Krankenhausumlage knapp fünf Millionen.
Auch die Investitionen kommen nur schleppend voran. Von den für das laufende Jahr vorgesehenen 102 Millionen Euro für Hoch- und Tiefbaumaßnahmen wurden bis Juli lediglich 28 Millionen abgeflossen. Der Erfüllungsgrad liegt bei rund 27 Prozent. Haushaltsreste aus Vorjahren zeigen ein ähnliches Bild. Einzelne große Projekte wie die Grundschule Ringsee, die Filialschule Hundszell oder der Hämer-Bau verursachen zusätzliche Ausgaben. Teilweise fehlen noch Deckungsmittel, teilweise ist eine Umschichtung erforderlich.

Das Personalkostenbudget ist zu etwa 52 Prozent ausgeschöpft, die letzte Tariferhöhung ist dabei noch nicht abgebildet.

In der Gegenüberstellung der Referate zeigt sich vor allem im Bereich Soziales, Jugend und Gesundheit eine bereits zur Mitte des Jahres sehr hohe Inanspruchnahme der Finanzen. Auch Kultur und Bildung liegen im Minus.

Die Stadtverwaltung hat auf die Entwicklung reagiert. Zuschüsse und freiwillige Leistungen – etwa für Kulturpreise, schulische Prämien oder Sportförderung – wurden gekürzt oder angepasst. Gleichzeitig treiben neue Maßnahmen wie Brandschutztechnik im Alten Rathaus oder Infrastrukturprojekte die Ausgaben weiter an.

Der finanzielle Spielraum der Stadt bleibt mittelfristig deutlich begrenzt.

Transparenzhinweis: Eigene Berichterstattung. Der Artikel wurde am 25.7.2025 um 11.05 Uhr aktualisiert.

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