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Ein Konzertsaal voller Menschen, Kinder auf der Bühne, Volkslieder im Finale – das Sommerkonzert der Ingolstädter Nachtigallen folgt einem klaren Prinzip: musikalische Nachwuchsarbeit mit Begeisterung, aber ohne großen Auftrittsdrang.
Was die Ingolstädter Nachtigallen am vergangenen Sonntag im Bauerngerätemuseum zeigten, ist weniger eine Show als ein Jahresbericht in Tönen. Die Chöre der verschiedenen Altersstufen präsentierten ein durchdachtes, abwechslungsreiches Programm, das von musikalischer Bildung ebenso zeugt wie von organisatorischer Stringenz.
Der Einstieg kam von den Jüngsten: Die Piepmätze, Kinder zwischen vier und sechs Jahren, marschierten singend über die Bühne – manchmal auch als Straßenbahn. Danach übernahmen die Grundschulkinder. Mit dem Gummibärenlied und Socken-Würmern im Ohrwurmlied hielten sie das Niveau kindgerecht hoch, ohne in Klamauk zu kippen. Besonders auffällig: das sichere Gespür der Chorleitung für Altersgemäßheit.
Im zweiten Teil betrat der Konzertchor die Bühne – ältere Kinder und Jugendliche in Tracht. Das Repertoire: bayerisch, mehrstimmig, mit instrumentaler Begleitung und choreographischer Bewegung. Lieder wie „Drah di Waberl“ oder die „Alpen-Rumba“ wurden mit Verve und Präzision vorgetragen, ohne die Grenze zur Überinszenierung zu überschreiten. Die musikalische Begleitung durch ein kleines Ensemble aus Gitarre, Bassklarinette und Hackbrett blieb unaufdringlich und solide.
Am Ende stand ein gemeinsames Quodlibet, bei dem das Publikum selbst mitsingen durfte – ein kluger Schachzug, der Nähe schafft, ohne anbiedernd zu wirken. Auch die Urkundenvergabe an neue und langjährige Sängerinnen und Sänger war eher stille Anerkennung als lautes Lob.
Geleitet wird das Projekt von Melanie Dirbach und Roman Grandl, deren Handschrift in Auswahl und Disziplin des Programms deutlich sichtbar ist. Beide verzichten auf Pathos, aber nicht auf Anspruch – und setzen auf langfristige Bindung statt kurzfristiger Showeffekte.
Einladungen zur Schnupperprobe im September richten sich an Kinder und Jugendliche zwischen vier und sechzehn Jahren. Der Chor rekrutiert sich kontinuierlich selbst. Was wie ein Kinderkonzert anmutet, ist in Wahrheit ein funktionierendes Modell kultureller Nachwuchsarbeit.
Transparenzhinweis: Die Berichterstattung erfolgt unter Verwendung einer Pressemitteilung der Ingolstädter Nachtigallen.
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