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Ist BIO überhaupt ein Thema in Ingolstadt?

Ist BIO überhaupt ein Thema in Ingolstadt?

O-T(h)öne gibt Fraktionen und Gruppierungen im Ingolstädter Stadtrat, sowie ausgewählten Personen des gesellschaftlichen Lebens und aus dem journalistischen Bereich, in der Rubrik "Aus fremder Feder", die Möglichkeit eines Gastkommentars zur Ingolstädter Kommunalpolitik. Das Thema ist durch den Gastkommentator frei wählbar, ebenso die Länge des Textes. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser des Gastkommentars.

Gastkommentar von Petra Kleine, Vorsitzende der Stadtratsfraktion der GRÜNEN

Das Wichtigste vorweg: Sonntag, 15. September – Termin vormerken und vielleicht eine Fahrradtour einplanen. Dazu mehr am Ende des Beitrags.

Der Konsum von fairen und sauberen Lebensmitteln ist aus unserer Einkaufswelt nicht mehr wegzudenken, BIOregional ist bundesweit ein Trend, ein seit Jahren stabiler Wachstumsmarkt. Das klingt nicht neu, doch was wissen wir genaues? Ist BIO überhaupt ein Thema in Ingolstadt? Geht dieser Trend an der Stadt vorbei, weil Landwirtschaft in einer kreisfreien Stadt wie Ingolstadt nicht relevant ist. Um es gleich zu beantworten: BIO ist auch in Ingolstadt ein Trend. In der Kommunalpolitik sehen das leider noch nicht viele so, doch zunehmend mehr.

In Ingolstadt haben sich die ökologischen Landwirtschafts-Flächen in den letzten vier Jahren sogar mehr als verdoppelt und auch insgesamt haben die landwirtschaftlichen Flächen zugenommen. Mit 9,2 Prozent ökologischem Anteil bei den Betrieben bzw. 11,6 Prozent bei den Flächen liegen wir noch leicht unter dem bayerischen Schnitt. Bayern insgesamt ist Bio-Vorreiter in Deutschland.

30 Prozent Biolandwirtschaft bis 2030, das ist dank dem Artenschutz-Volksbegehren jetzt in Bayern sogar Gesetz geworden. Die Bäuerinnen und Bauern sind zur Umstellung bereit, doch sie brauchen tatsächlich mehr unterstützende und verlässliche Strukturen. Vor allem in der Vermarktung von BIOregional-Produkten Muss sich einiges verbessern.

Besonders wichtig wäre auch ein klares Bekenntnis einer Stadt zu BIOregional, das stärkt die Bereitschaft der bäuerlichen Höfe auf ökologisch umzusteigen und sich zu erweitern.  Eine Untersuchung, die kürzlich im Landtag von der GRÜNEN Fraktion vorgestellt wurde, zeigt genau das. Am „Ja, wir wollen mehr BIOregional für unsere Stadt!“ fehlt es im Moment noch in Ingolstadt. Und natürlich wäre es hilfreich, wenn Ingolstadt Mitglied im BIO-Städte-Netzwerk würde, so wie es der GRÜNE Umweltreferent und die SPD seit drei Jahren immer wieder fordern. Wir brauchen konkrete Ideen, wie wir die Vermarktung der Produkte unterstützen und näher an die Verbraucher*innen kommen. BIOregional sollte alltagsnah gekauft werden können, in den Hofläden, doch vielleicht auch in einer Markthalle oder über gemeinsame (digitale) Vertriebsnetze. Andere Kommunen probieren hierzu gerade einiges aus.

In der neuen Nachhaltigkeitsarbeitsgruppe der Stadt spielt dieser Aspekt bisher übrigens noch keine Rolle, es gibt dazu bisher keine Strategie oder Struktur.

Nur mit konsequentem Handeln und gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten, den Verbraucherinnen und Verbrauchern und mit gezielter Wirtschaftsförderung können wir die 30 Prozent erreichen. Und dann wäre auch noch weit mehr möglich! Und dann wäre auch noch weit mehr möglich!

Und nun zum 15. September – Bio-Erlebnistag Ingolstadt, mit dem Fahrrad Bio-Ladwirtschaft erkunden. Erstmals machen örtliche Bio-Landwirtinnen und Landwirte dieses Jahr bei den BIO-Erlebnistagen mit. Startpunkt ist die Birkenschwaige im Süden (http://www.bioagrikultur.de) und dann geht es über 8 Stationen - Kartoffeln, Erbsen, Karotten, Kohl, Eier , freilaufende Hennen und anderes mehr.  Mit dabei sind auch die Höfe von Grabendorfer Kartoffeln, Gemüse Franz Wöhrl, Richard Haunsperger, Josef Kirmaier, Lorenz Lang, Peter Zauner.

Noch ist es etwas schwierig, das Programm und die Stationen zu finden, doch wer zwischen 9 und 14 Uhr in der Birkenschwaige startet findet dort alle Informationen über die etwa 30 km-Radltour (übrigens auch Parkplätze) und auch über diesen facebook-Link  erfährt man etwas mehr https://www.facebook.com/events/318385139105573/.

Und im nächsten Jahr, da bin ich mir sicher, gibt es etwas mehr Unterstützung von der Stadt für diesen Bio-Erlebnistag, damit dieses schöne Angebot auch gut genutzt wird  – das wäre im Sinne der Verbraucher*innen, unserer lokalen, bäuerlichen Landwirtschaft und ein schöner Service der Stadt zur Nachhaltigkeit.

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