Kein Fraktionszwang bei den Freien Wählern in Ingolstadt

Leserbrief von Stadtrat Hans Stachel (Freie Wähler) zum Gastkommentar von Christian Lange (BGI)

Den Gastkommentar teile ich inhaltlich weitestgehend. Die Behauptung, bei der FW gäbe es einen Fraktionszwang allerdings nicht - den gab es nicht und den gibt es nicht. Dass man als Fraktion bestrebt ist eine gemeinsame Meinung zu vertreten, ist glaube ich, in allen Fraktionen normal. Wenn bei uns jemand aber zu einem Thema eine ganz andere Meinung hat, kann er diese auch problemlos vertreten. Dieses Recht steht jedem zu und sollte jedem Stadtrat zustehen.
Einen Zwang von der CSU, der bis in die FW wirkt, den gibt es schon gar nicht. Dass unterschiedliches Abstimmverhalten nur mäßige Begeisterung hervorruft, wenn man eine andere Meinung als sein Partner verritt, ist verständlich. Auch Freunde, Partner und Eheleute haben mal zwei Meinungen - das kann je nach Bedeutung des Themas ein kleineres oder größeres Problem sein, oder halt auch keines. Politik ist so menschlich....

Ich glaube daran, dass gute Anträge immer die Chance auf eine Mehrheit haben - egal bei welcher Gruppierungen Mandatsträger fehlen und wer den Antrag stellt. Gut, dass die vermeintliche Gunst der Stunde nicht genutzt wurde - es wäre ein fatales Bild des Politikverständnisses im Stadtrat gewesen. Gut, dass es die vereinigte Opposition nicht gibt - genauso wenig, wie es die vereinigte Koalition gibt. So denken nur die - die ein einfaches Bild brauchen, um vermeintlich Kommunalpolitik erklären zu können. Ich habe 50 Kolleginnen und Kollegen in einem Kollegialorgan - dem Ingolstädter Stadtrat.

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