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Kern: Scharpf hat das Rathaus zum Rasthaus gemacht

Michael Kern, frisch gewählter Oberbürgermeisterkandidat der CSU in Ingolstadt, hat in seiner Antrittsrede einen scharfen Rundumschlag gegen Oberbürgermeister Christian Scharpf und dessen Politik geliefert. Unter dem provokanten Motto „Rathaus statt Rasthaus“ zeichnete Kern ein düsteres Bild der letzten Jahre unter dem SPD-Oberbürgermeister. Er warf der aktuellen Stadtführung vor, keine Visionen für die Zukunft Ingolstadts entwickelt zu haben und wichtige Themen wie Wirtschafts-, Energie- und Baupolitik sträflich vernachlässigt zu haben. Dafür gab es heftigen Applaus der CSU-Mitglieder, auch von Bürgermeisterin Dorothea Deneke-Stoll.

Kritik an der Wirtschaftspolitik: „Konzepte statt Fortschritt“

Kern machte die wirtschaftliche Stagnation der Stadt nicht nur an der generellen Schwäche der deutschen Automobilindustrie oder der „fatalen Wirtschaftspolitik der Ampel“ fest, sondern vor allem an der „Trägheit“ der lokalen Führung. „Über Jahre hinweg wurden die Ausgaben hochgeschraubt und der Zustand nur verwaltet“, kritisierte Kern. Es seien zwar viele Konzepte erarbeitet worden, doch diese hätten nicht zu spürbarem Fortschritt geführt.

Besonders deutlich wurde er in seiner Kritik an der fehlenden Industriepolitik. „Von Industriepolitik war beim OB keine Spur“, bemängelte Kern. Auch die angekündigte Verbreiterung der Wirtschaftsstruktur sei ausgeblieben, ebenso wie Impulse im Tourismusbereich oder Fortschritte beim geplanten Handwerkerhof.

Klimaziele und Realität: „Meilenweit auseinander“

Auch in der Energiepolitik sah Kern erhebliche Defizite. Er verwies auf Plakate und Versprechungen zur Klimaneutralität 2035 und stellte klar: „Anspruch und Wirklichkeit gehen meilenweit auseinander.“ Dies verdeutliche, wie wenig Substanz hinter den bisherigen politischen Aussagen stecke.

Von der Verwaltungsroutine zu einer Zukunftsvision

Kern warf Scharpf vor, das Rathaus in den vergangenen Jahren zu einem „Rasthaus“ verkommen zu lassen – einem Ort der Passivität, ohne Ideen und Visionen für das Ingolstadt von morgen. Stattdessen will er, so seine zentrale Botschaft, das Rathaus wieder zu einem „Ort der Entscheidung“ machen.

Er versprach, als Oberbürgermeister ein neues Kapitel aufzuschlagen: „Mit dieser Trägheit muss es ein Ende haben. Wir als CSU machen aus dem Rasthaus wieder ein Rathaus.“ Dies soll durch eine konsequente Fokussierung auf Zukunftsthemen wie die Modernisierung der Stadtwirtschaft, Innovation in der Industrie und einen ehrgeizigen Ausbau der Stadtinfrastruktur geschehen.

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