Am vergangenen Freitag kamen der Pfaffenhofener Landrat Albert Gürtner und die Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen zur jährlichen Klausurtagung in Pfaffenhofen zusammen, um gemeinsam die Zukunft des Landkreises zu gestalten. Im Fokus der Beratungen standen die Ilmtalklinik, die kommunale Energie- und Infrastruktur, der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs sowie der Haushalt für das Jahr 2025.
Ilmtalklinik im Spannungsfeld der Reform
Den Auftakt der Tagung bildete ein umfassender Bericht zur Ilmtalklinik durch Geschäftsführer Christian Degen, der die Auswirkungen der bevorstehenden Krankenhausreform aufzeigte. Die Finanzierungsunsicherheiten im Rahmen der geplanten Reform erschweren die strategische Planung der Klinik erheblich. „Wir müssen flexibel auf Veränderungen reagieren und uns für verschiedene Szenarien wappnen“, erläuterte Degen. Der Trend zur Ambulantisierung spiegle sich bereits in den aktuellen Leistungszahlen wider, die einen Rückgang stationärer Fälle und eine Zunahme ambulanter Behandlungen zeigen. „Diese Entwicklung entspricht den politischen Zielen und fordert uns heraus, die Klinik zunehmend auf ambulante Strukturen auszurichten.“
Zudem informierte Degen über laufende Modernisierungsmaßnahmen und interne Effizienzsteigerungen, die sowohl die Betriebsabläufe als auch die Versorgungsqualität optimieren. In vielen Bereichen liegt die Klinik bereits über dem Leistungsdurchschnitt vergleichbarer Einrichtungen – eine Position, die die Ilmtalklinik weiter ausbauen will. Landrat Gürtner hob hervor, dass der Landkreis trotz finanzieller Zwänge an einer gemeinsamen Medizinstrategie für die Region festhält.
Herausfordernder Haushaltsplan für 2025
Im Anschluss stellte Kreiskämmerer Walter Reisinger die finanziellen Herausforderungen des Landkreises für 2025 vor. Die geplanten Investitionen in die Ilmtalklinik, Schulen und den öffentlichen Nahverkehr belasten den Haushalt erheblich. Hinzu kommt die Erhöhung der Bezirksumlage sowie steigende Ausgaben im sozialen Bereich. „Die Aufrechterhaltung der Kreisumlage bei 47 % würde ein Defizit von rund 11 Mio. Euro bedeuten“, erklärte Reisinger. Um die Haushaltsstabilität zu sichern, wurde die Möglichkeit einer Erhöhung auf knapp unter 50 % erörtert.
Gürtner unterstrich die begrenzten Spielräume des Landkreises, da lediglich 25 % der Kreisumlage im eigenen Haushalt verbleiben und der Großteil für soziale Pflichtaufgaben verwendet wird. Bürgermeistersprecher Martin Schmid warb für Verständnis seitens der Gemeinden und sprach sich für eine moderate Erhöhung aus, um den Handlungsspielraum für notwendige Investitionen zu erhalten. Nach intensiven Diskussionen einigten sich die Fraktionsvorsitzenden darauf, dem Kreistag im Frühjahr 2025 eine Erhöhung der Kreisumlage auf knapp unter 50 % zur Abstimmung vorzuschlagen – ein Wert, der im regionalen Vergleich als moderat gilt.
Quelle: Landratsamt Pfaffenhofen.
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