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Lösel springt für Kern in die Bresche

Die Diskussion um die Rolle der Stadtpolitik in der Industrieentwicklung nimmt in Ingolstadt Fahrt auf. Nachdem CSU-Oberbürgermeisterkandidat Michel Kern in seiner Nominierungsrede betont hatte, Industriepolitik zur Chefsache machen zu wollen, wurde diese Aussage von seinem SPD-Kontrahenten Christian De Lapuente scharf kritisiert. Laut einem Bericht des DONAUKURIER bezeichnete der OB-Kandidat eines Wahlbündnisses von SPD, GRÜNEN, LINKEN, ÖDP und UWG Industriepolitik als keine kommunale Aufgabe – eine Einschätzung, die bei Christian Lösel, dem ehemaligen CSU-Oberbürgermeister, auf Unverständnis stößt.

In einem Video auf Facebook nahm Lösel die Aussagen des Ingolstädter SPD-Chefs ins Visier und verteidigte entschieden die Bedeutung der Industriepolitik auf kommunaler Ebene.

„Eine Aufgabe, die wir immer wahrgenommen haben“

„Industriepolitik ist angeblich keine städtische Aufgabe der Industriestadt Ingolstadt. Das sagt der SPD-OB-Kandidat Christian De Lapuente“, beginnt Lösel in seinem Video. Es sei erstaunlich, dass eine solche Meinung vertreten werde: „Man muss nur lange genug in der Kommunalpolitik sein und man meint, man hat alles einmal schon gelesen und gehört. Dann schlägt man am Morgen den DONAUKURIER auf und ist wieder vollkommen baff.“

Lösel führt an, dass Industriepolitik für Ingolstadt von zentraler Bedeutung sei. „Nicht nur, dass alle davon reden, dass wir einen fundamentalen Wandel in der deutschen Automobilindustrie und damit auch am Standort Ingolstadt haben, sondern viele andere Städte machen beispielsweise groß angelegte Industrieförderprogramme.“ Als Belege für die bisherigen Erfolge der Stadt nennt er eine Reihe von Projekten: „Das IN-Campus-Areal, das Güterverkehrszentrum, den Audi-Südring, das digitale Gründerzentrum und das Existenzgründerzentrum.“

Historische Erfolge unter sozialdemokratischer Führung

Besonders scharf fällt Lösels Kontrast zwischen De Lapuentes Äußerungen und der Geschichte der Stadt aus: „Das Beste kommt zum Schluss: Unter einem SPD-Oberbürgermeister wurde 1969 in Ingolstadt die Industriefördergesellschaft IFG gegründet, die natürlich nichts anderes im Sinn hatte, als den industriellen Wandel in Ingolstadt zu stärken und damit gut bezahlte Arbeitsplätze von morgen auch zu organisieren.“ Für Lösel zeigt dies, dass Industriepolitik in Ingolstadt seit Jahrzehnten eine Priorität gewesen sei – unabhängig von der Parteifarbe des Stadtoberhaupts.

Politische Brisanz im OB-Wahlkampf

Die Aussagen von De Lapuente und dem CSU-Kandidaten Kern zeigen, wie unterschiedlich die Ansichten der OB-Kandidaten über die Rolle der Stadtpolitik in der Wirtschaftsförderung sind.

Für den ehemaligen Ingolstädter Oberbürgermeister Lösel steht fest, dass Industriepolitik ein zentrales Element der kommunalen Verantwortung darstellt. „Haben wir das in der Vergangenheit in Ingolstadt nicht auch gemacht? Doch, natürlich. Hierfür gibt es viele Beispiele“, betont er.

Mit seinem Video positioniert sich Lösel deutlich als Unterstützer von Kern und dessen Plänen, die Industriepolitik zur Chefaufgabe zu machen. Gleichzeitig sorgt er dafür, dass die Aussagen von De Lapuente im Wahlkampf weiter an Brisanz gewinnen könnten.

Quelle: Eigene Berichterstattung.

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