Der Sozialverband VdK Deutschland hat an die Bundesregierung appelliert, eine Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige einzuführen. Angesichts des geplanten Bundeshaushalts für 2025, der trotz Nachverhandlungen um sieben Milliarden Euro kleiner ausfallen soll als der für 2024, sieht der VdK dringenden Handlungsbedarf.
Die Regierung plant, im Jahr 2025 nur noch 481 Milliarden Euro auszugeben, während es 2024 insgesamt 488 Milliarden Euro waren. VdK-Präsidentin Verena Bentele kritisiert diese Sparmaßnahmen scharf und sieht die Chance, die eingesparten sieben Milliarden Euro sinnvoll in soziale Projekte zu investieren.
„Sieben Milliarden Euro können viel bewirken, wenn man sie richtig einsetzt. Angesichts der vielen sozialen Herausforderungen in unserem Land ist mir ein Rätsel, warum die Regierung lieber spart, statt die Probleme anzugehen“, sagt Bentele. Sie betont, dass die Einführung einer Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige, die im Koalitionsvertrag vereinbart wurde, in den bisherigen Haushaltsverhandlungen jedoch nicht berücksichtigt wurde.
Laut aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes findet in Deutschland 84 Prozent der Pflege zu Hause statt. Diese pflegenden Angehörigen würden derzeit von der Politik ignoriert, so Bentele. „Die Belastung für pflegende Angehörige, die zu Hause pflegen, ist extrem hoch. Hier scheint die Regierung aber wegzuschauen. Mit einer Lohnersatzleistung könnte sie zeigen, dass sie Pflegebedürftige und ihre Angehörigen nicht vergessen hat. Sieben Milliarden Euro für dieses Vorhaben wären doch ein Anfang.“
Der VdK fordert die Regierung auf, das Vorhaben einer Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige nicht weiter hinauszuzögern und endlich echte Unterstützung für ihre oft aufopferungsvolle Arbeit bereitzustellen.
Quelle: VdK
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