Die jüngsten Entwicklungen rund um das Krankenhaus Kösching sorgen für Verwunderung in der Ingolstädter SPD. Christian De Lapuente, Vorsitzender der SPD Ingolstadt und der Stadtratsfraktion, zeigt sich überrascht über die aktuelle Medienberichterstattung und übt deutliche Kritik am eigenständigen Vorgehen des Landkreises Eichstätt.
„Ich empfinde das als ein Vorpreschen vom Landkreis Eichstätt“, erklärt De Lapuente. Vor wenigen Monaten hätten sich die Stadt Ingolstadt und die Landkreise Eichstätt, Pfaffenhofen sowie Neuburg-Schrobenhausen auf eine gemeinsame Medizinstrategie verständigt. Diese solle sicherstellen, dass die medizinische Versorgung in der Region langfristig gesichert und finanziell tragfähig bleibe. „Die SPD-Stadtratsfraktion hat einstimmig für diese Strategie gestimmt, da wir überzeugt sind, dass die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in der Region langfristig nur durch eine stärkere Zusammenarbeit gesichert und finanziert werden kann“, so De Lapuente weiter.
Gemeinsame Medizinstrategie in Gefahr?
Teil der vereinbarten Strategie sei es, Veränderungen und Verlagerungen von medizinischen Leistungen zwischen den beteiligten Krankenhäusern vorzunehmen. Umso irritierter zeigt sich De Lapuente darüber, dass der Landkreis Eichstätt offenbar eigenmächtig handele: „Jetzt prescht Eichstätt allerdings vor und schafft eigenständig Fakten. Das ist nicht mein Verständnis von einem gemeinsamen Vorgehen.“
Insbesondere mit Blick auf die Notfallversorgung sei dieses Vorgehen problematisch. „Auch Landrat Anetsberger weiß, dass jede größere Veränderung am Standort Kösching Auswirkungen auf unser Klinikum in Ingolstadt haben kann. Vor allem im Bereich der Notfallmedizin“, betont De Lapuente.
Auswirkungen auf Ingolstadt unklar
Für die SPD-Stadtratsfraktion sei die Entscheidung aus Eichstätt schwer nachzuvollziehen. De Lapuente fordert daher eine eingehende Klärung der Auswirkungen dieses Schritts: „Jetzt gilt es zu klären, was dieser Schritt für die gemeinsame Medizinstrategie bedeutet und welche Auswirkungen der Alleingang von Eichstätt bei der medizinischen Versorgung für die Ingolstädterinnen und Ingolstädter hat.“
Die SPD möchte die Thematik in der nächsten Sitzung des Aufsichtsrats des Klinikums Ingolstadt auf die Tagesordnung setzen. „Dies muss Thema in der nächsten Aufsichtsratssitzung sein“, fordert De Lapuente abschließend. Die Zukunft der medizinischen Versorgung in der Region sei von zentraler Bedeutung, und ein Alleingang dürfe die regionale Zusammenarbeit nicht gefährden.
Quelle: Pressemitteilung der SPD-Stadtratsfraktion.
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