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Mißlbeck, Lösel, Kleine und der Haschtag

Griaß eich, i bins, Schoasch, der Rathauspförtner,

i hob mir wieder vorgenommen, besser Hochdeutsch zu schreiben – weil einige Leser gsagt haben, des Bayerische sei für ihr hochkultiviertes Sprachverständnis zu anstrengend. Mei, ich hab’s probiert, aber naja ihr werdet schon sehen. Ich hab ChatGPT also eine KI benutzt zum Übersetzen, dass es besser werd.

Also, zuletzt war unsere gemütliche kleine Weihnachtsfeier von den Pförtnern, auch die Rentner waren dabei. Natürlich ist die Oberbürgermeisterwahl diskutiert worden. Der Scharpf haut ja ab nach Minga, und der neue OB kann dann gleich Insolvenz anmelden. Aber des war net unser Thema.

Vui spannender war’s, über die Kandidaten zu reden. Unser Sepp hat gsagt, dem De Lapuente vom „Wahlbündnis“ muss doch die Zeitung in Ingolstadt gehören, weil er alle zwei Tag drinsteht, mit und ohne Foto. Da haben wir ihm erklärt, dass des Schmarrn is, weil des immer no der DK aus Passau is. Worauf der Sepp gsagt hat: „DK heißt, der De Lapuente-Kurier!“ – und damit war’s gessen. Der De Lapuente, unser neuer Hobby-Bauarbeiter. Als Brückenbauer! Also der „Pontifex maximus“ zu Ingolstadt. Na, hoffentlich san die stabiler als die Brücken in Dresden oder Genua. Der werd als Brückenbauer bestimmt 2025 des Heilige Jahr in Ingolstadt unter dem Motto „Spes non confundit“ – Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen – eröffnen. Dann werd Ingolstadt auch a Pilgerstadt.

Der Kare hat sich gfragt, ob der CSU-Michi im Schlafwagen zum Rathaus unterwegs is. „Der ruht sich grad auf de 45 Prozent aus, was die CSU nach dene Umfragen einfährt. Aber des kannt a böses Erwachen geben zu Ingolstadt!“, hat er gemeint.  Dann hat der Kare noch gesagt, dass der Kern Michi scho a recht a Bibeltreuer ist. „Erst fotzt den der Scharpf verbal ab und dann halt der a noch dem De Lapuente die andere Wange hin, für a verbale Bockfotzen“.

Und dann die Rechten! Da waren wir uns einig: Die müssen sich net bemühen, denn im Bund san die zwischen bei 18 und 20 Prozent. Des san viel frustrierte Wählerinnen und Wähler. Da wundert uns, warum der De Lapuente ausgerechnet die CSU versucht immer wieder auseinanderzunehmen. Dabei is die Gefahr von rechts doch vui größer.

Dann haben wir überlegt, ob wir einen König im Rathaus kriegen, also den von den FREIEN WÄHLERN. Zum Glück ist der nicht so gestrickt wie der Aiwanger, so populistisch. Was man von dem liest und hört, ist ned dumm und unverbraucht war der auch noch, weil er no ned Politiker war. Des macht es ihm aber gerad schwer in den politischen Diskussionen. Na, schauen wir mal, was noch alles passiert bis zum Wahltag im Februar.

Dann is auf unserer Weihnachtsfeier nostalgisch worden. Ah, der Wittmann damals! Mit seinem legendären Spruch, der ja heut nur noch verkürzt wieder gegeben werd. Gesagt hat Wittmann Albert damals als Bürgermeister „Oh mei, is des a Deppenhaufen. Des derf doch gar net war sein, des gibt´s ja gar net“. Angeblich hat er ja über a SMS gschimpft und net über den Stadtrat. So hat er es hinterher gesagt, der Wittmann, der immer besonders schneidig aufgetreten is. Wer’s glaubt. Unser Girgl meint: „Hätte der Wittmann an Arsch in der Hosen ghabt, na hätt er sich beim Stadtrat entschuldigt.“

Ein Stadtrat hat den Wittmann Albert in der Sitzung einmal als den Oberstbürgermeister bezeichnet. Der hat dann gleich einen Ordnungsruf vom Lösel, dem Parteifreund vom Wittmann, bekommen. Heit darf ein AfD-Stadtrat in der Plenumssitzung sagen, dass die anderen Stadtratsmitglieder „keine Eier in der Hose“ haben und nix passiert, der Scharpf fährt gemütlich in der Tagesordnung fort. Warum fällt mit da jetzt der D, auch lassen mir`s gut sein.

A gschichtliche Perle hat der Hias rausgehaun: 2017, damals, wo die Kleine Petra von den GRÜNEN noch Haushaltsreden gehalten hat. Die warn spritzig, da hat jeder im Saal aufgepasst. Heute brauchen die Redakteure von der Zeitung fünf Packerl „Hallo Wach“, um net einzuschlafen, bei jeder Stadtratsvollversammlung.

Unvergessen: Die Kleine Petra hat in ihrer Rede vor jedem Thema das Wort „Hashtag“ gsetzt. Also „#Verkehr“, „#Nachhaltigkeit“. Genau zu der Zeit hat der damalige OB Lösel sein Digitalisierungskonzept für die Stadtverwaltung veröffentlicht.

Da is’ dann unser Bürgermeister Mißlbeck ins Spiel kommen. Der hört die Kleine immer wieder „Hashtag“ sagen und wird nervös. Also fragt er den Lösel: „Du, Christian, warum red’t die immer von Crash Test?“ Der Lösel hat zuerst irritiert geschaut, aber dann is’ ihm klar worden: Der Mißlbeck versteht „Hashtag“ net. Lösel versucht’s zu erklären und zeichnet sogar des Symbol „#“ auf’s Papier. Des hat auch nix geholfen. Nach dem der Mißlbeck Sepp wieder fragt, schreibt der Lösel „Hashtag“ auf a Blatt Papier. Was sagt der Mißlbeck? „Ah, Hasch Tag! Ja mei, des kenn i, des hat’s früher scho geben.“ Er sagt des so laut, dass die komplette Referentenbank loslacht.

Die Kleine war dann echt angefressen: „Kann man mir bitte zuhören?“ Aber der Lösel hat’s ihr dann erklärt. „Entschuldigung, Frau Kleine, aber unser Bürgermeister Mißlbeck, der kennt des mit dem Hashtag no net so.“

Ja, des warn Zeiten! So Reden wie die von der Kleine gibt’s heut nimmer. Heut is alles lahm und fad. Und die Debatten? Des is’ kein Vergleich zu den Scharmützeln zwischen dem Götz und dem Regensburger damals.

Aber gut, bevor ich no länger über des Gestern ins Schwärmen komm, hör i lieber auf. I hob eh scho wieder viel zu lang gschrieben. Ihr kennt’s mi ja.

Des mit dem gschwollna Hochdeutsch schreibn, des hat ja wieder nicht geklappt, und beim Bayrisch hob i mi wieder vertippt. War eh klar.

Jetzt wünsch i eich a guade stade Zeit. Bleibts gsund und kommts gut an im neuen Jahr.

Also Pfiat eich, sagt der Schoasch

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