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Misslbeck und Werding kandidieren wieder für den Stadtrat - Soffner neue Fraktionsvorsitzende

Misslbeck und Werding kandidieren wieder für den Stadtrat - Soffner neue Fraktionsvorsitzende

(tt) Für politisch Interessierte ist die Nachricht, die von den Unabhängigen Demokraten (UDI) heute bekannt gegeben wurde, nicht ganz überraschend. Der Ingolstädter 3. Bürgermeister, Sepp Misslbeck (75), tritt bei der Kommunal 2020 noch einmal für ein Stadtratsmandat an. Ebenso Dr. Gerd Werding (79), der zusammen mit Misslbeck im Frühjahr 2017 die Freien Wähler (FW) verlies, um danach die UDI zu gründen.

Bei der UDI-Stadtratsfraktion übernimmt ab Juni Dorothea Soffner, die im März 2020 für den Stadtrat nicht mehr kandidiert, den Vorsitz und tritt damit die Nachfolge von Werding an. Um der Aufgabe als Fraktionsvorsitzende gerecht zu werden, hat Soffner die Führung des Vereins der Unabhängigen Demokraten abgegeben. Ihr folgt der bisherige Stellvertreter, Jürgen Köhler. Der derzeitige Leiter des Kulturamts strebt, nach seinem Eintritt in den Ruhestand im kommenden Jahr, auch ein Stadtratsmandat an.

 Ein politischer Kommentar
von Thomas Thöne

Die Kandidaturen von Sepp Misslbeck, der in der Bevölkerung oft als „Charming Sepp“ bezeichnet wird und Dr. Gerd Werding dürften den Unabhängigen Demokraten wohl bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr das politische Überleben im Ingolstädter Stadtrat garantierten. Immerhin ist Misslbeck bei seinen Kandidaturen immer schon ein „Stimmenstaubsauger“ gewesen. Die Sicherung von Stadtratsmandaten für die UDI dürfte auch einer der Gründe für die nochmaligen Kandidaturen der beiden Herren, in deren Alter, sein.

Nicht unbedeutend dürften sich auch die Kandidaturen des ehemaligen stellvertretenden Leiters des Ingolstädter Kulturamtes, Jürgen Köhler, sowie des in Ingolstadt nicht unbekannten Kampfsportspezialisten und „Respekttrainers“, Atila Dikilitas, auf das Stimmenergebnis der UDI auswirken. Jedenfalls ernstzunehmende Konkurrenz für Stadträtin Simone Vosswinkel, die im Oktober 2017 von der ÖDP zur UDI wechselte. Diese kann nicht sicher sein, dass ihr die ökologisch orientierte Wählerschaft diesen Schritt nicht nachträgt und ihr bei der anstehenden Kommunalwahl die Stimme verweigert.

Eine Hürde hat die UDI vor der Kommunalen allerdings noch zu überwinden, sie muss 385 wahlberechtigte Ingolstädterinnen und Ingolstädter dazu bewegen, für die UDI-Liste eine Unterstützerunterschrift abzugeben. Gespannt sein darf man auf das Kommunalwahlprogramm der UDI und wie dieses sich von den Mitbewerbern unterscheidet. Nur durch die Aussage, wir machen ideologiefreie vernünftige Sachpolitik, ohne Parteibrille, wurde noch kein Wahlkampf gewonnen. Noch spannender wird die Beantwortung der Frage, ob die UDI auch in den OB-Wahlkampf einsteigt und wen sie hier ins Rennen schickt.

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