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Mit Takt, Takt, Takt zum Klimaschutz

Mit Takt, Takt, Takt zum Klimaschutz

O-T(h)öne gibt Fraktionen und Gruppierungen im Ingolstädter Stadtrat, sowie ausgewählten Personen des gesellschaftlichen Lebens und aus dem journalistischen Bereich, in der Rubrik "Aus fremder Feder", die Möglichkeit eines Gastkommentars zur Ingolstädter Kommunalpolitik. Das Thema ist durch den Gastkommentator frei wählbar, ebenso die Länge des Textes. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser des Gastkommentars.

Gastkommentar von Petra Kleine, Vorsitzende der Stadtratsfraktion der GRÜNEN

Die CO2-Ababe ist auf den ersten Blick einleuchtend. Wenn man den Ausstoß klimagefährdender Schadstoffe lenken will, und zwar nach unten, dann ist es wirksam, das auch über den Preis zu steuern. So wird gezielt die Mobilität und die Energie teurer, die viel von dem schädlichen Stoff in die Luft bläst und auch der technische Wandel hin zu klimafreundlicher Energie wird angetrieben. Die CO2-Abgabe ist daher aktuell als Klimaschutz-Maßnahme in der politischen Diskussion und damit auch die Frage der Akzeptanz. Akzeptiert wird nur, was auch sozial ausgewogen ist. Was zur Grundversorgung - Wärme, Strom, Mobilität - gehört, muss unter dem sozialen Gesichtspunkt betrachtet werden.

Es wird daher über einen finanziellen Ausgleich für die Haushalte nachgedacht und das ist auch richtig. Doch auf der anderen Seite müssen vor allem ANGEBOTE stehen. Bei PKW-Verkehr wird es so sein, dass die schadstoffärmere Technologie die CO2- Frage mittelfristig beantwortet, er wird dann dennoch weiterhin als motorisierter Individualverkehr mit aktuell durchschnittlich 1,3 Personen in einem PKW viel Platz beanspruchen, was bisher mit Straßenbau beantwortet wird, wie der teure Tunneltraum von der 4. Donauquerung regelmäßig zeigt. Daher ist mir der Angebots-Aspekt der CO2-Abgabe besonders wichtig: wir brauchen klimafreundliche Angebote gerade im Verkehr.

Als grüne Kommunalpolitiker*innen sehen wir, dass die CO2-Abgabe wird nur dann sozial ausgewogen sein wird, wenn der betroffene Mensch eine echte Wahl hätte, ob er sein Auto für den Weg zur Arbeit benutzt oder ob es eine bezahlbare und im Alltag brauchbare Alternative ohne eigenen PKW, mit Bus oder Bahn, gibt. Wir müssen also vor Ort dafür sorgen, dass die ANGEBOTE vor Ort stimmen. Mobilität muss alltagstauglich sein: schnell, flexibel, passgenau und sicher. Nur dann ist sie wirklich eine Wahlalternative.

Unser ÖPNV kann das bisher nicht leisten. Er holt die Menschen nicht richtig ab. Das beginnt bereits in der Früh mit den immer noch übervollen Schulbussen, die einem das Busfahren wirklich verleiden können und es endet an den Sonntagen, die Bahnreisende mit langen Wartezeiten an der Bushaltestelle verbringen, um weiter zu fahren. Man braucht länger von Hauptbahnhof zum Klinikum wie von München nach Ingolstadt ist der leidige „running gag“ dazu. Wir GRÜNEN haben geschätzt, dass man mit etwa 3,5 Mio. das Busangebot in einem ersten Schritt vor Ort wirksam verbessern könnte, mit neuen Linien und Taktverdichtungen.

Die ÖPNV-Angebote müssen zum Alltag der Menschen passen. Wenn ich erst die Kinder in die Kita bringen und dann zur Arbeit weiter muss (einfachster Fall), müsste ein ÖPNV auch das leisten können: kurze Taktzeiten, gute Vernetzung in alle Richtungen. Wenn die Reise vom Südwesten in den Nordwesten (hier liegen die größten Arbeitgeber, also einfachster Fall) zu Berufsverkehrszeiten mit dem PKW eine Dreiviertelstunde dauert, kann ich mit dem Bus ganz gezielt Angebote machen, die schnell und komfortabel sind und die Straßen freier machen. So gewinne ich nicht zuletzt auch mehr Raum für die anderen Verkehrsmittel wie Rad- und Fußverkehr, die neue Micromobilität.

Das klingt zu einfach? Nun, wenn sie die Verkehrsplaner fragen, wie man mehr Menschen dazu bringt mit dem ÖPNV zu fahren, dann ist es sogar noch einfacher. Denn es gibt es genau 3 Gründe für eine bessere Nutzung des ÖPNV. Erstens: Takt, zweitens: Takt, drittens: Takt.

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