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OB Michael Kern: Zuhören, gestalten und verbinden

In der heutigen Stadtratssitzung wurde Michael Kern offiziell als Oberbürgermeister von Ingolstadt vereidigt. In seiner Antrittsrede erklärte das Stadtoberhaupt, der Amtseid sei für ihn mehr als eine Formalie – er sei ein persönliches Versprechen gegenüber der Stadt und ihren Bürgerinnen und Bürgern. Er wolle dem Amt mit voller Kraft und Verantwortung dienen. Die Übernahme des Amtes begründete der neue Rathauschef mit dem Anspruch, gestalten zu wollen und nicht untätig zuzusehen, wenn sich Herausforderungen abzeichnen.

Der Verwaltungschef unterstrich seine enge persönliche Verbindung zur Stadt, in der er aufgewachsen sei und die ihn geprägt habe. Aus dieser Heimatverbundenheit wachse für ihn die Verantwortung, Ingolstadts Zukunft mitzugestalten. Er betonte, das Amt sei kein Platz für Einzelkämpfer, sondern erfordere Zuhören, Vermitteln und Führen ohne Spaltung. Er wolle das Amt mit Demut, aber nicht mit Zurückhaltung ausüben und mit Stadtrat, Verwaltung und Bürgerschaft zusammenarbeiten.

Kern bezeichnete Ingolstadt als eine Stadt mit wirtschaftlicher Kraft, Innovationsgeist, kultureller Vielfalt und wissenschaftlichem Potenzial. Kommunalpolitik sei die direkteste Form politischer Gestaltung, die unmittelbar im Alltag der Menschen wirke. Entsprechend formulierte der Oberbürgermeister sechs zentrale Handlungsfelder.

Im Bereich Wirtschaft, Arbeit und Wissenschaft betonte das Stadtoberhaupt die Rolle der Automobilindustrie als Rückgrat der örtlichen Wirtschaft, plädierte aber für eine breitere Aufstellung. Neben Mittelstand und Handwerk verwies er auf Gründungszentren und Hochschulen. Der IN-Campus stehe sinnbildlich für den Wandel von Industrie zu Zukunftstechnologien. Der Verwaltungschef stellte die Idee eines technologieorientierten „Campus for Defence and Protection“ im Süden Ingolstadts in den Raum, um Kompetenzen in Mobilität, Sicherheit und Verteidigung zu bündeln. Ziel sei keine Abkehr vom Bestehenden, sondern eine Weiterentwicklung mit mehr Vielfalt und Resilienz. Die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft sowie die Stärkung von Tourismus und Standortmarketing sollen weiter ausgebaut werden.

In puncto Bildung und soziale Teilhabe erklärte der Oberbürgermeister, Investitionen in Kitas, Schulen und Ganztagsangebote blieben zentrale Aufgabe. Eine TaskForce werde den Schulbau beschleunigen. Die regionale Gesundheitsversorgung werde in Zusammenarbeit mit den Landkreisen gesichert, das Klinikum sei dabei ein zentraler Pfeiler. Mehr Pflegeplätze, insbesondere für Menschen mit Behinderung, seien notwendig, damit niemand zurückgelassen werde.

Zur Stadtentwicklung führte das Stadtoberhaupt aus, dass Wachstum Steuerung brauche. Der Wohnungsbau müsse bezahlbar bleiben und durch Nachverdichtung sowie intelligentes Flächenmanagement ergänzt werden. Mobilität solle ideologiefrei gedacht werden. Der Oberbürgermeister sprach sich für pragmatische Lösungen im Zusammenspiel von ÖPNV, Radverkehr und Straßen aus. Ziel seien lebenswerte, gut angebundene Stadtteile.

Im Bereich Klima, Umwelt und Lebensqualität machte der Rathauschef deutlich, dass Klimaschutz kein abstraktes Thema sei, sondern konkrete Auswirkungen auf Bauplanung, Mobilitätskonzepte und Investitionen habe. Maßnahmen wie mehr Grün, Photovoltaik und Fernwärme sollen die Stadt klimaresilient machen. Die Besonderheit Ingolstadts sah der Oberbürgermeister in der Verbindung von Innovation und Identität, Weltoffenheit und Bodenständigkeit. Er betonte die Bedeutung von Kultur, Sport und Vereinswesen für die städtische Identität und kündigte deren gezielte Förderung an.

Die Verwaltung selbst solle modern, digital und bürgernah aufgestellt werden. Kern kündigte schnellere Abläufe und klare Strukturen an. Mit dem Format „OB vor Ort“, das im Piusviertel beginnen soll, wolle er regelmäßig persönlich mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen. Auch die Themen Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit würden mit Polizei und Ordnungsdienst partnerschaftlich angegangen.

Angesichts notwendiger Haushaltskonsolidierung wies das Stadtoberhaupt auf finanzielle Einschränkungen hin. Dennoch solle das Notwendige möglich gemacht werden. Er sprach sich für eine realistische, transparente und ehrliche Haushaltspolitik aus. Auch Kultur sei kein Luxus, sondern gehöre zur Lebensqualität. Die Sanierung des Hämer-Baus solle mit Augenmaß erfolgen, das neue Holztheater biete erste Perspektiven. Prioritätensetzung, Prozessoptimierung und Ausgabenkontrolle seien dabei unverzichtbar.

Zum Abschluss betonte der Oberbürgermeister die Bedeutung des respektvollen Umgangs im Stadtrat. Fortschritt entstehe durch sachliche Auseinandersetzung und gemeinsames Zielbewusstsein. Ingolstadt solle eine Stadt sein, die zuhört, handelt und Haltung zeigt.

Quelle: Eigene Berichterstattung.

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