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OB Scharpf: „Lasst endlich Petra Kleine in Frieden!“ <mit Kommentar>

OB Scharpf: „Lasst endlich Petra Kleine in Frieden!“ <mit Kommentar>

(tt) Der gestrige Artikel „Bürgermeisterin Kleine hat sich die Hürden selbst sehr hoch gelegt“, bei O-T(h)öne, rief kurz nach Veröffentlichung, noch am späten Abend, den Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) auf den Plan.

Auf seiner privaten Facebook-Seite schrieb Scharpf zu der Berichterstattung: „So ein Unsinn: Als Ebner sein Stadtratsmandat nicht angetreten hatte stand das mit dem Umweltreferat noch gar nicht fest. Diese Überlegung ist erst später gereift und war nicht auf dem Mist von Petra Kleine gewachsen, sondern auf meinem. Meine Güte, es ist unsäglich: Lasst endlich Petra Kleine in Frieden!“. Der Oberbürgermeister bezog sich auf diese Aussage im Artikel: „"...hätte man erwarten dürfen, dass Kleine den amtierenden Umweltreferenten Ebner offiziell informiert, dass es kein Umweltreferat in Ingolstadt mehr geben wird. Dies erfolgte nicht, deshalb trat Ebner sein Stadtratsmandat nicht an."

Ferner schrieb Scharpf öffentlich sichtbar auf seiner Facebook-Seite: „Ob jemand Huber, Meier oder Müller heißt: Wenn ein Bürgermeister oder eine Bürgermeisterin einen runden Geburtstag feiert gebietet es nicht nur der Anstand, sondern auch das Protokoll, dass dann ein städtischer Empfang ausgerichtet wird. In diesem Fall auf ausdrücklichen Wunsch der Jubilarin sogar in sehr kleinen Rahmen und ich musste sie sogar ermuntern, dass überhaupt gefeiert wird.

GRÜNER-Stadtratskandidat: O-T(h)öne auf Bildzeitungsniveau

Heftige Kritik am besagten Artikel übte ein Stadtratskandidat der diesjährigen Kommunalwahl der Ingolstädter GRÜNEN, der auch am 2. Mai als Veranstalter einer Demo in Ingolstadt gegen die Corona-Einschränkungen aufgetreten war. Dieser kommentierte das Scharpf-Posting wie folgt: „Danke lieber Oberbürgermeister Scharpf für diese so positive Klarstellung und Rückenstärkung der wundervollen Petra Kleine“. Auf dem Facebook-Diskussionsforum „Ingolstadt diskutiert offen sachlich und fair“ kam der ehemalige GRÜNEN-Stadtratskandidat dann so richtig in Fahrt, er schrieb (nicht redigiert!): „Die Suggestionen bzgl. einer Intrige gegen Rupert oder andere unterschwelige grundlose Vorwürfe gegen eine Kommunalolitikerin wie Petra Kleine zeigt das Niveau von O-Thone. Petra die durch ihren Idealismus und Ihrem jahrelangen Kampf für eine bessere, sozialere und faire politische Kultur im Ingolstadt immer zum besten für die Menschen da war, so zu defamieren ist unterste Kanone lieber Thomas. Gratulation zum harabfallen auf Bildzeitungsniveau“.

Kommentar

Von Thomas Thöne

Es ist Aufgabe des Oberbürgermeisters sich vor seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu stellen, auch vor die Bürgermeisterinnen, wann immer er es für nötig erachtet. Ob dies denn jeweils nötig ist, steht auf einem anderen Blatt Papier. Es ist das gute Recht des Oberbürgermeisters sich zu Medienberichterstattungen zu äußern, auch kritisch. Das hat nichts mit Medienschelte oder Einschränkung der Pressefreiheit zu tun. Je öfter er dies tut, je weniger wird es wirken und es kann der Eindruck von Dünnhäutigkeit entstehen.

Auffallend ist, wie Christian Scharpf mit Berichterstattungen umgeht, seit er im Amt ist, die ihm missfallen und wie er auf Facebook darauf reagiert. Dies ist ebenfalls sein gutes demokratisches Recht. Berichterstattungen müssen weder Scharpf, noch anderen Personen gefallen. Sich zu diesen äußern zu können, auch als Oberbürgermeister, ist mit Kern unserer Demokratie. Dieser Kern der Demokratie gilt aber auch für Publizisten und die Inhalte der jeweiligen Veröffentlichungen.

Scharpfs Facebook-Aktivitäten sind insofern interessant, als man ihn dabei näher kennen lernen kann. Bisher kennt die breite Öffentlichkeit nur, wie er im Wahlkampf auftrat, beim Werben um Wählerstimmen oder wie er über die Wahlwerbung präsentiert wurde. Ferner aus wenigen Stadtratssitzungen, auch im Livestream. Somit sind Scharpfs Postings sehr aufschlussreich.

Facebook-Veröffentlichungen und Kommentierungen bergen für Schreiber, mit hohen politischen Ämtern, auch eine Gefahr. Man erinnere sich an GRÜNEN-Parteichef Robert Habeck und Twitter.

Lesen Sie hierzu auch diesen Artikel:

Kritik und Bashing-Vorwürfe im sozialen Netzwerk zu Veröffentlichungen von O-T(h)öne

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