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Reloaded: Kleinprovincia Gazette und der „Blogger“

Es war einmal in der idyllischen Kleinstadt Kleinprovincia, wo die Sonne immer scheint – zumindest auf die Köpfe einiger Redakteure der ehrwürdigen Kleinprovincia Gazette. Dem heiligen Gral des Lokaljournalismus, dem Leitmedium der Stadt. Hier werden Geschichten geboren. Und mittendrin: der „Blogger“. Ein Name, der in der Redaktion häufiger fällt als so manche lokale Berühmtheit – dabei steckt hinter dem ominösen Pseudonym nichts weiter als ein unscheinbares kleines Online-Nachrichtenportal der Kleinstadt Kleinprovincia.

Sommer 2023: Die Geburt einer Legende

Erinnern wir uns an den Sommer 2023: Damals glänzte die Gazette mit einer Schlagzeile, die nichts Geringeres als investigative Brillanz versprach. Der Vorwurf: Der „Blogger“ habe sich beschwert – ein Aufhänger, so präzise wie ein Knoten in der Schnur. Die Realität? Nein, es handelte sich um eine Berichterstattung des Nachrichtenportals über Verkehrsprobleme auf einem damaligen Fuß- und Radweg. Aber was zählen Fakten, wenn man die Geschichte auch spannender erzählen kann? Die damaligen Ungenauigkeiten im Artikel der Gazette wurden großzügig übersehen – schließlich ist journalistische Kreativität auch eine Kunstform.

2024: Das Comeback des „Bloggers“

Nun, ein Jahr später, schlägt die Gazette erneut zu. Die Geschichte wird aufgewärmt: Der „Blogger“ habe sich laut Gazette beschwert und damit das Leben der Betroffenen erschwert. Ein Vorwurf, so kühn wie kreativ. Es geht um die Anfahrt zu einer Grünfläche, auf der keine Bebauung gestattet ist. Um dort hineinfahren zu können, ist eine Ausnahmegenehmigung erforderlich, da es sich um einen für Kraftfahrzeuge gesperrten Weg handelt. Doch auch diesmal ist die Realität weniger dramatisch: Der „Blogger“ hat lediglich über die Nichteinhaltung eines Befahrungsverbots für den Weg berichtet.

Die Gazette jedoch, fest entschlossen, aus der Berichterstattung des Nachrichtenportals einen dramatischen Elefanten zu machen, erhebt den „Blogger“ einmal mehr zur Hauptfigur ihrer Fabel. Ob bewusst inszeniert oder schlicht aus Nachlässigkeit – das Ergebnis bleibt dasselbe: Der „Blogger“ wird zum personifizierten Problem stilisiert.

Der Fixstern im Gazette-Universum

Dabei hat sich der „Blogger“ längst als Fixstern im Universum der Kleinprovincia-Berichterstattung etabliert. Ein Magnet, der die Redaktion auf mysteriöse Weise anzuziehen scheint. Vielleicht liegt es daran, dass er die Dinge dokumentiert, die andere lieber unkommentiert lassen, oder daran, dass er gelegentlich unbequeme Wahrheiten ans Licht bringt, die manchem nicht gefallen. Manchmal berichtet er sogar schneller, als andere überhaupt merken, dass es etwas zu berichten gibt.

Was bleibt?

Die Frage bleibt, wann die Gazette den „Blogger“ als gegeben hinnimmt. Bis dahin scheint der „Blogger“ eine Art unerschöpfliche Inspirationsquelle für die Gazette zu bleiben. Doch glücklicherweise, liebe Leserinnen und Leser, ist Kleinprovincia – ebenso wie die Gazette und der „Blogger“ – natürlich ein reines Fantasieprodukt. Die Realität sieht selbstverständlich ganz anders aus. Oder?

Fortsetzung folgt …

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