Scharpf postet – und bekommt heftige Kritik

Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD), der in Kürze über ein Jahr vorzeitig aus dem Amt in Ingolstadt ausscheidet, um das Amt als Wirtschaftsreferent in München anzutreten, berichtete gestern auf seinem offiziellen Facebook-Account über anstehende Kürzungen im städtischen Haushalt. Um eine Entlastung von mindestens 25 Millionen Euro pro Jahr zu erreichen, seien Einschnitte bei freiwilligen Aufgaben, eine Reduzierung der Personalausgaben und die Ausschöpfung von Einnahmequellen notwendig. Die Verwaltung werde bis zur nächsten Sitzung im März konkrete Beschlussvorschläge ausarbeiten, um einen ausgeglichenen Haushalt für die Jahre 2026 bis 2028 sicherzustellen. Das Nachrichtenportal O-T(h)öne berichtete bereits gestern darüber.

Der Beitrag löste teils heftige Reaktionen aus. Ein Nutzer kritisierte auf dem Facebook-Kanal des Stadtoberhauptes: „Einen Haushalt im März des laufenden Jahres erst aufzustellen ist Arbeitsverweigerung.“ Ein anderer schrieb: „Gerade in kritischen Situationen müsste der Kapitän fest auf der Brücke stehen und nicht überlegen, wie er als Erster das Schiff verlassen kann.“

Weitere Kritik richtete sich gegen die geplanten Einschnitte. Ein Nutzer kommentierte: „Sparen wird wieder auf dem Rücken der Bürger ausgetragen – Schulen, Katastrophenschutz und soziale Projekte werden gestrichen, während Prestigeprojekte erhalten bleiben.“ Ein anderer bemerkte sarkastisch: „Na, solange die Kulturförderung für den Weltruhm des MKKD bleibt, ist ja alles in Ordnung!“

Auch der Vergleich mit der „Costa Concordia“ sorgte für Unmut. Ein User schrieb: „In Saus und Braus gelebt, den Kahn auf Schlagseite gebracht und dann von Bord geflüchtet!“ Eine andere Nutzerin widersprach: „Jetzt mach bitte mal nen Punkt und lass die Kirche im Dorf.“

Scharpfs vorzeitiger Rückzug vom Amt war ebenfalls Thema. Ein Nutzer schrieb: „Erst wird das Vertrauen der Wähler eingefordert und dann verlassen Sie das sinkende Schiff – enttäuschend!“ Ein anderer fügte hinzu: „Ich habe Sie gewählt, weil ich einen Neuanfang wollte. Und jetzt? Dieselbe Politik wie vorher!“

Andere verteidigten Scharpf gegen die scharfe Kritik. Eine Nutzerin kommentierte: „Was für ein sachlich falscher, geschmackloser und ehrenrühriger Vergleich!“ Ein weiterer Beitrag lautete: „Niemand kann alleine für die finanzielle Lage der Stadt verantwortlich gemacht werden. Die Probleme gibt es schon seit Jahren.“SScharpfs Entscheidung, in einer für Ingolstadt äußerst schwierigen finanziellen Lage nach München zu wechseln, bleibt umstritten.

Während einige Verständnis für seinen Wechsel zeigen, sehen Kritiker darin ein unverantwortliches Handeln in einer Krise, die entschlossenes politisches Handeln erfordert. Die kommenden Haushaltsverhandlungen werden zeigen, wie die Stadt den drohenden Einsparungen begegnet.

Quelle: Eigene Berichterstattung.

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