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Schmierenkomödie der Stadtspitze

Schmierenkomödie der Stadtspitze

O-T(h)öne gibt Fraktionen und Gruppierungen im Ingolstädter Stadtrat, sowie ausgewählten Personen des gesellschaftlichen Lebens und aus dem journalistischen Bereich, in der Rubrik "Aus fremder Feder", die Möglichkeit eines Gastkommentars zur Ingolstädter Kommunalpolitik.

Das Thema ist durch den Gastkommentator frei wählbar, ebenso die Länge des Textes. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser des Gastkommentars.

Gastkommentar von Achim Werner, Fraktionsvorsitzender der SPD-Stadtratsfraktion

Diese Personalie ist der Stadtspitze zur Schmierenkomödie geraten. Gerade war eine allseits anerkannte Fachfrau zur neuen Leiterin des Peter-Steuart-Heims ernannt und ihr eine versierte kaufmännische Kraft zur Seite gestellt worden, da fiel CSU und OB auf, dass die neue Frau an der Spitze der Einrichtung betriebswirtschaftliche Defizite aufweist.

Da ihr eine elegante Lösung für das Problem nicht einfiel, musste die Brechstange her. Bürgermeister Misslbeck raus aus dem Sozialausschuss, Bürgermeister Wittmann rein. Einziges Ziel: die Mehrheitsverhältnisse mussten geändert werden, um den eigenen Katastrophenkurs durchzusetzen.

Kolateralschaden: die demokratische Kultur ein weiteres Mal mit Füßen getreten, eine hoch qualifizierte Heimleiterin bloßgestellt, den Ruf des Waisenhauses ramponiert, das Wohl der Kinder uninteressiert hintangestellt. Und die Freien Wähler haben artig mitgespielt. Politik nach Gutsherrenart mit grobmotorischem Einschlag.

Wir werden das aber nicht gut sein lassen. Im Februar muss sich der Stadtrat mit dem Thema  befassen und letztlich darüber befinden, ob man einer unbefristet eingestellten, fachlich über die Maßen versierten Heimleiterin einen neuen befristeten Vertrag zumutet, was ohne deren Einverständnis gar nicht möglich ist, oder ob die Vernunft Einzug hält. Im Interesse des Peter-Steuart-Heims nämlich ist die Schmierenkomödie der CSU in gar keinem Fall.

Es ist gut möglich, dass im Stadtrat 25 Stimmen von CSU und Freien Wählern 25 Stimmen von SPD, Grünen, BGI, UDI, ÖDP, FDP und GLI gegenüberstehen. Wird sich die CSU dann wieder um die eine Stimme der AfD bemühen? Die Schmierenkomödie steuert auf ihren dramaturgischen Höhepunkt zu. Einen Epilog gibt's aber auch noch. Er folgt am 15. März 2020.

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