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Die Stadt Ingolstadt hat ihre Sparvorlagen für die kommende Stadtratssitzung nun online gestellt. Erst durch die Veröffentlichung wird in voller Breite sichtbar, was der Sparkurs im Alltag bedeutet. Ausgerechnet dort, wo es Spaß macht und die Stadt lebt – Kultur, Feste, Freizeit – trifft der Rotstift zuerst.
Kultur: Feste, Feiern und Programm auf dem Prüfstand
Besonders der Kulturbereich muss spürbare Einbußen hinnehmen. Mehrere Veranstaltungen sollen entfallen oder nur noch in größeren Abständen stattfinden. Betroffen sind unter anderem das Bürgerfest, der Krippenweg, das kultURIG-Festival sowie die Feier zum Tag der Deutschen Einheit. Auch am Theater wird gebremst: Die geplante Sanierung soll nach aktuellen Prüfungen verschoben werden.
Freizeit, Ehrenamt und Begegnung: Weniger Angebote für viele
Auch bei den freiwilligen Angeboten des gesellschaftlichen Lebens wird gespart. Sportlerehrungen, Empfänge und Begegnungsformate sollen entfallen oder reduziert werden. Stadtteiltreffs, Programme für Kinder und Senioren sowie Angebote in Bürgerhäusern müssen mit weniger Mitteln auskommen. Damit fallen vor allem jene Bereiche weg, die Begegnung, Gemeinschaft und Stadtidentität fördern. Selbst vor dem beliebten Tiergehege am Baggersee soll der Rotsitft nicht stoppen.
Stadtteile und Infrastruktur: Projekte werden verschoben
In mehreren Stadtteilen sollen Vorhaben vorerst ruhen. Was nicht zwingend notwendig ist oder rechtlich geboten, wird zurückgestellt. Für die Bürger bedeutet das Verzögerungen bei Infrastruktur- und Entwicklungsprojekten vor Ort. Die Stadt verweist darauf, dass Pflichtaufgaben Vorrang haben und freiwillige Leistungen zurückstehen müssen.
Hintergrund: Finanzdruck und enge Vorgaben
Im Finanzplanungszeitraum ab 2026 rechnet die Stadt nach offiziellen Angaben mit Unterdeckungen von 60 bis 80 Millionen Euro jährlich – in Schätzungen auch bis an die Marke von rund 80 Millionen Euro. Neue Kredite wären nur noch mit Genehmigung der Regierung von Oberbayern möglich, die bereits in die finanziellen Abstimmungen eingebunden ist. Die Verwaltung spricht von einer historischen Herausforderung, die nur mit tiefen Einschnitten zu bewältigen sei.
Wie geht es weiter?
Nun entscheidet der Stadtrat. Für viele Angebote in Ingolstadt wird der kommende Donnerstag zur Richtungswahl. Ob alle Kürzungen eine Mehrheit finden, bleibt offen.
Die Sitzungsvorlagen können unter den folgenden Links eingesehen werden: Teilpaket 2 zum Haushaltskonsolidierungsgrundsatzbeschluss II – Erste Einsparoptionen aus der Aufgabenkritik und Überarbeitetes und Ergänztes Konsolidierungsprogramm Bauinvestitionen Finanzplanungszeitraum zum Haushaltsjahr 2026 und folgende.
Transparenzhinweis: Eigene Berichterstattung.
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