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Stadt Ingolstadt plant Ende des Badebetriebs im Piuspark

Die Stadtverwaltung Ingolstadt hat vorgeschlagen, die Benutzungssatzung für den Badeplatz im Piuspark aufzuheben. Der Stadtrat soll darüber am 10. April 2025 entscheiden. Vorberaten wird die Vorlage im Ausschuss für Verwaltung, Personal und Recht am 8. April 2025. Hintergrund ist die schwierige technische Umsetzung des Badebetriebs sowie die hohen Kosten für den Erhalt der Wasserqualität. Der Badebetrieb war 2023 im Rahmen eines Testbetriebs aufgenommen worden, nachdem der Landschaftssee im Piuspark trotz eines bestehenden Badeverbots genutzt worden war. Die Stadt hatte daraufhin ein Sicherheitskonzept erarbeitet und eine Benutzungssatzung erlassen.

Mitte April des vergangenen Jahres versendete die Stadt Ingolstadt eine Pressemitteilung, die auch in überregionalen Medien Berücksichtigung fand. „Der Landschaftssee im Piuspark wird zu einem Badeplatz umgestaltet“, war die Meldung. „So steht der Abkühlung an heißen Sommertagen also nichts mehr im Wege und die Ingolstädterinnen und Ingolstädter dürfen sich zu Recht auf ihren neuen Badeplatz im Piuspark freuen“, verkündete die Stadt. Der damalige Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) wurde in der Mitteilung wie folgt zitiert: „Viele haben im vergangenen Sommer mit Bedauern zur Kenntnis genommen, dass das Baden im großen Landschaftssee aus Sicherheitsgründen leider nicht erlaubt werden konnte. Umso mehr freue ich mich, dass dies ab heuer anders sein wird: Dank einiger Umgestaltungsmaßnahmen ist es nun gelungen, den Landschaftssee auch zum Baden zu öffnen. Damit steht ein weiterer innerstädtischer, kostenfreier Badeplatz zur Abkühlung zur Verfügung.“

Aufgrund technischer Herausforderungen konnte der Badebetrieb 2023 nur an wenigen Tagen stattfinden. Auch nach einer Ertüchtigung des Leitungssystems konnten die vom Gesundheitsamt geforderten Wasserqualitätsstandards nicht durchgängig erfüllt werden. Für die Badesaison 2024 wurde ein Fachbüro mit der wasserhygienischen und technischen Überwachung beauftragt. Dennoch war ein Badebetrieb nur an etwa 70 Prozent der Sommertage möglich. Insbesondere die regelmäßige Beprobung der Wasserqualität war aufwendig und kostenintensiv.

Die Stadt gibt an, dass sich die Kosten für den Badebetrieb im Jahr 2023 auf rund 155.000 Euro beliefen. 2024 betrugen die Ausgaben rund 110.000 Euro. Im Zuge der Haushaltskonsolidierung wird vorgeschlagen, den Badebetrieb bis auf Weiteres einzustellen, wodurch ein Einsparpotenzial von etwa 90.000 Euro im Verwaltungshaushalt entsteht. Die Differenz zwischen den Kosten des Jahres 2024 und dem eingesparten Betrag erklärt die Stadt mit der hohen Kontrolldichte, die im Jahr 2024 einmalig erforderlich gewesen sei.

Der Stadtrat wird am 10. April 2025 über die Aufhebung der Benutzungssatzung entscheiden.

Die Stadt hat viel Geld investiert. Das Ergebnis ist ein Badeplatz, der nur eingeschränkt nutzbar war und nun aus Kostengründen wieder geschlossen werden soll. Eine teure Investition, die nun ohne dauerhaften Nutzen bleibt.

Quelle: Eigene Berichterstattung.

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