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Stadt äußert sich zu Gerüchten über eine PCB-Belastung des Stadttheaters

Stadt äußert sich zu Gerüchten über eine PCB-Belastung des Stadttheaters

Ein Ingolstädter Online-Portal kommentierte vorgestern, unter Stadträten und Medienvertretern werde hinter vorgehaltener Hand darüber gesprochen, "dass es sich beim Ingolstädter Stadttheater um einen hochgiftigen Bau handle. Es gebe Messungen der PCB-Belastung, die ein katastrophales Ausmaß dokumentieren würden".

Die Stadt Ingolstadt äußert sich "zu den Gerüchten", wie es in einer Pressemitteilung heißt, wie folgt:


Zu den Gerüchten über eine PCB-Belastung des Stadttheaters

Zu den derzeit kursierenden Gerüchten einer Belastung des Stadttheaters mit PCB und angeblichen Gutachten, die „ein katastrophales Ausmaß dokumentieren würden“, stellen die Stadt Ingolstadt und die mit Unterhalt und künftiger Sanierung des Stadttheaters beauftragte INKoBau GmbH & Co. KG fest:

1. Die Tatsache, dass in früheren Jahrzehnten Baustoffe zum Einsatz kamen, die heute kritisch betrachtet werden (u.a. Asbest, Fugenmaterial, Blei usw.) ist weder neu noch überraschend.

2. Gefährdungen von verbauten Schadstoffen entstehen in der Regel erst, wenn die betroffenen Bauteile bearbeitet werden.

3. Für die Einschätzung, ob bzw. in welchem Umfang verbaute Stoffe zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, sind Raumluftmessungen ein probates und anerkanntes Verfahren. Diese wurden durch die INKoBau GmbH & Co. KG im Herbst 2020 beauftragt.

Im Oktober 2020 wurden in zehn Räumen „flüchtige organische Verbindungen und Formaldehyd“ untersucht. Der Gutachter kommt zum Ergebnis, dass es keine Anhaltspunkte für geruchliche oder gesundheitliche Beeinträchtigungen gebe.

Im November 2020 erfolgten zudem an drei Stellen des Gebäudes PCB-Messungen, wobei bewusst Flächen mit einem großen Anteil von Beton- und Glasfugen ausgewählt wurden, da insbesondere bauzeitliches Fugenmaterial als potentiell PCB-belastet gilt. Obwohl die Messungen während des Lockdowns, also bei ausgeschalteter Lüftung erfolgten, stellte der Gutachter fest: „Die in der PCB-Richtlinie als tolerabel anzusehenden Werte (Vorsorgewert) werden an den Messpunkten (Büro Beleuchtungsmeister, Kassenbüro) sicher eingehalten. Im oberen Foyer wird der Vorsorgewert knapp überschritten; es wird davon ausgegangen, dass unter Nutzungsbedingungen (laufende Lüftungsanlage, regelmäßiges Reinigen bzw. Absaugen) die Konzentration niedriger liegt.“

Beide Raumluftmessungen im Herbst 2020 ergeben nach Einschätzung des Gutachters also keine Hinweise auf Gesundheitsgefährdungen.

Vorsorglich wurde vereinbart, die Messungen im Jahresverlauf zu wiederholen.

Die Ergebnisse der Messungen und die jeweiligen Gutachten wurden den Mitarbeitern des Theaters im Dezember 2020 und dem Aufsichtsrat der INKoBau in seiner Sitzung im März 2021 zur Kenntnisnahme vorgelegt. Die dargestellten Sachverhalte müssten den Vertretern der Freien Wähler und der CSU im Aufsichtsrat insoweit bekannt sein.

4. Bei Sanierungen und dem Abriss von Gebäuden liegt ein besonderer Fokus auf fachgerechtem Umgang, Aufbereitung und Entsorgung schadstoffhaltigen Baumaterials – hierfür kommen regelmäßig bewährte Standard- und Sonderverfahren zum Einsatz. Dies ist im Übrigen unabhängig vom Umgang mit einem Gebäude (Abriss oder Sanierung).

(Unveränderte Pressemitteilung der Stadt Ingolstadt)

Lesen Sie hierzu auch: Stadttheater Ingolstadt: PCB-Belastung im katastrophalen Ausmaß? Freie Wähler und CSU reagieren

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