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Der Sozialverband VdK hat in einer eindringlichen Stellungnahme die politisch Verantwortlichen aufgefordert, entschlossen gegen die wachsende Armut in Deutschland vorzugehen. Besonders in der Vorweihnachtszeit, die für viele Menschen finanziell belastend ist, wird das Problem besonders spürbar.
Nach aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind knapp zwölf Millionen Menschen in Deutschland von Armut betroffen oder bedroht. Während die Vermögen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen sind, sind sie ungleich verteilt. Armut verharrt auf hohem Niveau, und das Risiko der Altersarmut nimmt zu.
VdK-Präsidentin Verena Bentele beschreibt die ernste Lage: „Viele Familien wissen nicht einmal, wie sie ihre Heizkosten oder Lebensmittel bezahlen sollen, von Weihnachtsgeschenken oder einem Baum ganz zu schweigen. Die Lebenshaltungskosten steigen, und das trifft besonders Menschen mit geringem Einkommen hart.“
Eine Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt, dass die Nettokaltmieten seit 2010 um 64 Prozent gestiegen sind, allein im letzten Jahr um vier Prozent. „Wohnen, Heizen, Essen – die Lebensgrundlagen der Menschen sind für einige kaum noch bezahlbar“, so Bentele weiter. Sie fordert von der Politik nachhaltige Lösungen, um einkommensschwache Haushalte besser zu unterstützen.
Besonders besorgt zeigt sich der VdK über die mögliche Verzögerung des 7. Armuts- und Reichtumsberichts der Bundesregierung. Dieser Bericht gibt Aufschluss darüber, wie Armut in Deutschland bekämpft werden kann, auch durch die Einbeziehung der Vermögensverteilung. „Die kürzere Amtszeit der Ampel-Regierung darf nicht dazu führen, dass dieser Bericht unter den Tisch fällt“, mahnt Bentele. Sie fordert eine Veröffentlichung noch vor Antritt der neuen Regierung, um dieser eine Grundlage für wirksame Maßnahmen zu bieten.
Der VdK ruft die politischen Parteien auf, sich klar zum Sozialstaat zu bekennen. „Armut kann jeden treffen, unabhängig von Alter oder Lebenslage“, betont Bentele. Zu den Forderungen des Verbandes gehören eine solide Kindergrundsicherung, ein Mindestlohn von mindestens 15 Euro sowie Konzepte zur Bekämpfung von Altersarmut, insbesondere bei Frauen. Zudem müsse das Rentenniveau auf 53 Prozent angehoben werden, um Armut im Alter wirksam zu bekämpfen.
„Ein starker Sozialstaat ist die Grundlage für gleiche Chancen und gute Startbedingungen für alle“, erklärt Bentele abschließend. Der VdK wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass soziale Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung ganz oben auf der politischen Agenda bleiben.
Quelle: Diese Berichterstattung erfolgt unter Verwendung einer Pressemitteilung des VdK.