Von Thomas Thöne
Es gibt ungeschriebene Gesetze in der Politik, auch in Bezug auf Fairness und Anstand. Dazu gehört, dass man Personalentscheidungen anderer politischer Parteien nicht öffentlich kommentiert. Nicht nur Fairness und Anstand, sondern auch ein normaler zwischenmenschlicher Umgang verlangt es, auf den politischen Andersdenkenden, der am Boden liegt, nicht noch verbal einzudreschen.
Davon scheint der Vorsitzende der Unabhängigen Wählergemeinschaft Ingolstadt (UWG), Martin Köster, allerdings nicht viel zu halten. Nachdem bekannt wurde, dass Altoberbürgermeister und Stadtrat Christian Lösel bei der CSU-Mitgliederversammlung mit seiner Bewerbung für die Oberbürgermeisterkandidatur der Christsozialen gescheitert war, postete Köstler auf seinem privaten Facebook-Profil viele lachende Smileys und den Text: „Jetzt hat es sich ausgelöselt #OB 25“. Die UWG ist Mitglied im selbst ernannten „Wahlbündnis für Ingolstadt“, dem auch SPD, Grüne, Linke und ÖDP angehören, das Christian De Lapuente (SPD) in seiner OB-Kandidatur unterstützt. Das Bündnis eint, laut Einladung zur Pressekonferenz, das übergeordnete Ziel, die Stadtpolitik des Miteinanders, der Zusammenarbeit und des Ausgleichs fortzusetzen.
Diesem Anspruch ist Köster mit seinem Posting nicht gerecht geworden. De Lapuente sollte sich schleunigst öffentlich von einem solchen Umgangsstil distanzieren.
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