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Was nun, Alfred Grob?

Was nun, Alfred Grob?

Von Thomas Thöne

Damit kann der CSU-Landtagsabgeordnete Alfred Grob nicht zufrieden sein. Nur 77 Prozent von 104 Delegierten nominierten ihn zum Kandidaten für die Landtagswahl im Jahr 2023. Eines ist dieses Ergebnis aber: ehrlich. Es bezieht sich jedoch wohl eher auf Alfred Grob, den Fraktionsvorsitzenden der CSU im Ingolstädter Stadtrat, als auf den Landtagsabgeordneten Alfred Grob.

In Gesprächen mit Mitgliedern, Funktionären und auch Stadtratsmitgliedern ist die Unzufriedenheit mit Grob schon längere Zeit wahrnehmbar. Zu farblos agiere der Frontmann der Christsozialen im Ingolstädter Stadtrat, so die Kritik aus der CSU, auch von Menschen, die Grob sehr wohlgesonnen sind. Es fehle Grob an Profil, ist immer wieder zu hören. Gleiches gelte für die CSU-Stadtratsfraktion.

In der Tat hat die LINKE im Ingolstädter Stadtrat deutlich mehr an Profil als die CSU über zwei Jahre nach der Kommunalwahl. War man früher gewohnt, dass die CSU aus ihren Klausuren zurückkam, mit einem Antragspaket, so sind die letzte Zeit nur noch Forderungen den Pressemitteilungen zu entnehmen, die nicht mit entsprechenden Anträgen untermauert sind.

Zu früheren Zeiten wurde von Ausschusssprechern der CSU im Ingolstädter Stadtrat erwartet, dass diese zu den Klausuren Anträge vorbereiteten, die dann diskutiert wurden. Heute hat das Agieren der Ingolstädter CSU-Stadtratsfraktion eher etwas mit Arbeitsverweigerung zu tun, als mit aktiver kontinuierlicher Gestaltung der örtlichen Kommunalpolitik.

Als interessierter politischer Beobachter fragt man sich, was muss eigentlich noch geschehen, dass diese CSU-Stadtratsfraktion, samt ihrem Vorsitzenden endlich aufwacht, damit sich das Debakel der jüngsten Kommunalwahl für die Christsozialen im Jahr 2026 nicht wiederholt. Sich darauf auszuruhen, die Bürgermeisterin zu stellen, wird bei Weitem nicht ausreichen.

Die Stärke des Ingolstädter Oberbürgermeisters Christian Scharpf, seiner SPD-Stadtratsfraktion und seinem engsten Bündnispartner, DIE GRÜNEN, liegt auch in der Schwäche der CSU-Stadtratsfraktion. Da kann sich der CSU-Kreisvorsitzende Stefan Huber, der dem Stadtrat nicht angehört, noch so abmühen, eigenständige politische Themen zu besetzen und Schwerpunkte zu bearbeiten. Wenn die CSU-Stadtratsfraktion im Tiefschlaf sich freut, die Bürgermeisterin zu stellen, heißt es am Ende: Stefan allein zu Haus!

Wenn Grob jetzt meint, das schlechte Wahlergebnis bei der Landtagsnominierung wären die Nachwehen der Kommunalwahl, dann lebt er entweder in einer Parallelwelt oder es fehlt ihm wirklich an politischem Gespür. Beides ist nicht hilfreich für ihn und seine Partei vor Ort.

Ich wünsche mir in Ingolstadt keine CSU zurück, die vor Kraft nicht gerade gehen kann. Ich erwarte aber von gewählten Mandatsträgern, egal vom welcher demokratischen politischen Couleur, dass diese sich sehr wahrnehmbar für die Entwicklung der Stadt und die Bürgerinnen und Bürger einsetzen. Ferner, dass diese deutlich Fehlentwicklungen politisch aufzeigen und sich diesen entgegenstellen.

Dazu ist es manchmal auch nötig, die demokratische politische Auseinandersetzung ebenso deutlich vernehmbar zu suchen und den Konflikt auszuhalten. Dafür braucht es an der Spitze der CSU-Stadtratsfraktion einen Macher.

Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb, bringt diese Stadt und seine Bürger nicht weiter, auch nicht das Posten von eigenen Bildchen von Veranstaltungen in sozialen Netzwerken.

Was nun? Alfred Grob und christsoziale Stadtratsmitglieder, hört die Signale!

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