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Wechsel zum Besseren

Wechsel zum Besseren

O-T(h)öne gibt Fraktionen und Gruppierungen im Ingolstädter Stadtrat, sowie ausgewählten Personen des gesellschaftlichen Lebens und aus dem journalistischen Bereich, in der Rubrik "Aus fremder Feder", die Möglichkeit eines Gastkommentars zur Ingolstädter Kommunalpolitik. Das Thema ist durch den Gastkommentator frei wählbar, ebenso die Länge des Textes. Die Veröffentlichung erfolgt nicht redigiert und ungekürzt. Die Verantwortung für den Inhalt trägt allein der Verfasser des Gastkommentars.

Gastkommentar von Raimund Köstler, Stadtrat der ÖDP

Wir haben gerade Ostwind - das bedeutet, dass man in Oberhaunstadt die Autobahn mehr als deutlich hört. Dabei denkt man an die Zeiten vom Lockdown und erinnert sich gerne an die Ruhe, die selbst bei Ostwind herrschte, nachdem die Autobahn fast wie ausgestorben war. Das war Lebensqualität selbst im Lockdown - weniger Verkehr, mehr Ruhe. Aber ich möchte jetzt nicht für eine weitere Lärmschutzwand appellieren.

Wichtiger wäre es, den Verkehr zu reduzieren, mehr lokale Produkte zu nutzen und damit die ganzen Transporte nicht zu benötigen. Und auch den Personenverkehr auf das notwendigste zu reduzieren d.h. Arbeitsplätze dort schaffen, wo die Leute wohnen und nicht alles zu konzentrieren und damit hohe Pendlerströme zu erzeugen.

Generell geht es darum, die Lebensqualität zu erhöhen, nicht um das immer mehr und immer schneller.

Diese Frage nach der Qualität stellt sich auch, wenn man über die Ingolstädter Altstadt nachdenkt und die aktuellen Probleme, die der Einzelhandel dort hat.

Unsere Innenstadt braucht nicht mehr Vertreter von Billigketten. Was gebraucht wird, sind Geschäfte mit ehrlichen Waren, die ehrlich produziert werden, mit ehrlichen Rohstoffen. Für die ich dann auch bereit bin, einen fairen Preis zu bezahlen. Leider finde ich dies in unserer Innenstadt nicht, deshalb ist die Innenstadt für mich auch nicht als Einkaufsstadt attraktiv.

Dass ich trotzdem gerne  in die Innenstadt fahre, liegt daran, dass ich Leute treffen kann und dass es zum Beispiel auf dem Wochenmarkt Stände gibt, die meine Qualitätsansprüche erfüllt. Jetzt wird der eine oder andere sagen, das muss man sich aber auch leisten können. Ganz klar, die Innenstadt soll nicht nur für eine Bevölkerungsgruppe sein. Es braucht ein ausgewogenes Angebot für alle Gruppen. Mein Wunsch wäre deshalb, dass jeder für sich überlegt, was ist der Grund warum er das letzte Mal in der Innenstadt war, beziehungsweise warum er wieder in die Innenstadt gehen würde. Das sind die Punkte, darauf sollten wir uns konzentrieren und versuchen diese auszubauen. Gerne darf man dabei natürlich auch an andere Städte denken und überlegen, was einem dort in der Innenstadt gefallen hat. Warum nicht auch von anderen lernen, das hat noch nie geschadet.

Viel Hoffnung stecke ich in die neue Stadtregierung, die jetzt intensiv mit runden Tischen und Workshops mit den Bürgern versucht die dringendsten Probleme anzugehen. Von Nachhaltigkeit über Innenstadt bis zu Stadtentwicklung. Ganz besonders, wo diese Themen alle in einander spielen und nicht losgelöst betrachtet werden dürfen.

Vielleicht wird dann das „bauen, bauen, bauen“ der bisherigen Stadtstrategie in ein „immer besser“ wechseln.

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