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Wenn die Toilettenanlage doch bloß ein Flugtaxi wäre!

Wenn die Toilettenanlage doch bloß ein Flugtaxi wäre!

Von Thomas Thöne

Manche Dinge gehen in Ingolstadt ganz schnell, besonders wenn das „große Rad“ gedreht werden kann, wie beispielsweise beim Thema „Flugtaxi“. Hier saß der Ingolstädter Stadtrat mehr oder weniger nur noch auf der Zuschauerbank und der Ingolstädter Oberbürgermeister alleinig hatte das Heft des Handelns in der Hand. Dies nach Formel-Eins-Manier, sodass der Stadtrat gar nicht mehr hinterherkam.

Anders ist es bei den Dingen des täglichen Lebens, wie der Toilettenanlage im Ingolstädter Spielpark Fort Peyerl. Hier waren Besucher, egal ob Männlein oder Weiblein lange Zeit auf „das Gebüsch“ angewiesen, wenn es um die Notdurft ging. Nach dem Widerstand der Anwohnerschaft kam eine mobile Toilettenkabine (siehe Titelbild).

Sowohl der örtliche Bezirksausschuss, als auch Stadtratsmitglieder, forderten über viele Jahre eine stationäre Toilettenanlage. Die Verwaltung wollte diese aber nicht, deshalb passierte auch nichts.

Bei den Haushaltsberatungen des Ingolstädter Stadtrates, im Jahr 2017, beantragte Stadträtin Dorothea Soffner (UDI) Haushaltsmittel für eine stationäre Toilettenanlage und obsiegte mit knapper Mehrheit gegen die CSU im Ingolstädter Stadtrat.

Bis zum heutigen Tag, wir schreiben den 22. Juli 2019, steht die Toilettenanlage immer noch nicht. Wenn die Toilettenanlage doch bloß ein Flugtaxi wäre!

Dies ruft, zum wiederholten Male, die UDI-Stadträtin auf den Plan. Soffner will das Thema in der Fragestunde der Stadtratssitzung, am kommenden Donnerstag , abermals behandelt wissen. Dazu schickte Sie dem Ingolstädter Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel (CSU) das nachfolgende Schreiben:

„Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Lösel,
durch den einstimmigen Eilantrag des BZW-Südwest am 09.07.2019, unverzüglich mit dem Errichten der Toilette zu beginnen, erlaube ich mir zum wiederholten Mal die Frage zu stellen, was seit den monatelangen Versprechungen zur Umsetzung des Stadtratsbeschlusses in die Wege geleitet wurde und warum die Toilettenanlage in der Schrannenstraße, die von öffentlichen Cafés und Restaurants um geben ist, bereits umgesetzt wurde, obwohl sie deutlich später beantragt wurde. Die Bevölkerung im Südwesten der Stadt hat dafür kein Verständnis.

Zur Erinnerung:

07. Dezember 2017 auf Antrag der UDI stimmt der Stadtrat mehrheitlich der Errichtung einer Fertigtoiletten-anlage im Spielpark Fort Peyerl nach jahrelangen Diskussionen zu und stellt Mittel dafür bereit.

20. Februar 2018 Ortstermin: unter Beteiligung des zuständigen Referats, des Hochbauamtes, Gartenamtes, der Stadtwerke und INKB statt. Genau Lage wird festgelegt und zugesichert, dass mit Einsetzen der wärmeren Witterung mit dem Verlegen der Sparten begonnen wird. Die Ausschreibung der Fertigtoilette sei in Vorbereitung, damit man bis zum Sommer 2018 die WC-Anlage errichten könne.

In der Stadtratssitzung vom 06.06.2019 wurde der Stadtrat informiert, dass nun eine neue Variante geprüft wird, in der des den Toilettenbenutzern nicht möglich ist Hände zu waschen sondern nur zu desinfizieren. Dies wiederspricht nicht nur dem geltenden Stadtratsbeschluss sondern auch unserem Verständnis von Hygiene und dem Bedürfnis von Familien mit kleinen Kindern.

Wir bitten darum, in der Fragestunde am 25.07.2019 über den Sachstand zu informieren, insbesondere wann genau welche Schritte verbindlich eingeleitet werden, um diesem Drama endlich Abhilfe zu schaffen.“

Hier wackelt gerade offensichtlich der „Schwanz mit dem Hund“

Wenn man Soffners Darstellung so liest, drängt sich schon die Frage auf, wie ernst nimmt die Verwaltung, im konkreten Fall, einen Stadtratsbeschluss? Hier wackelt gerade offensichtlich der „Schwanz mit dem Hund“. Es wird Zeit, dass der Chef der Verwaltung, der Oberbürgermeister, ein Machtwort spricht. Nicht auszudenken was passiert wäre, hätte die Verwaltung Lösels Lufttaxinummer so torpediert!

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