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Acht Millionen Euro – so viel plant die Stadt Ingolstadt ab 2026 jährlich zusätzlich einzunehmen. Nicht durch neue Steuern, sondern über Gebühren, Kürzungen bei Zuschüssen und bislang bisher nicht benannte Maßnahmen. Die Pläne stammen aus der Verwaltung, noch nichts ist beschlossen. Der erste Teil liegt dem Stadtrat nun vor – und zeigt, wen es trifft.
Vor allem Vereine sollen stärker zur Kasse gebeten werden. Die Nutzung städtischer Sportanlagen wurde bereits zu Jahresbeginn um zehn Prozent verteuert. Nun ist eine weitere Erhöhung um zehn Prozent ab 2026 vorgesehen. Erwartete Mehreinnahmen: 25.000 Euro jährlich. Auch die Vereinspauschale soll sinken – von 31 auf 20 Cent pro Mitgliedereinheit. Das betrifft über 50 Vereine. Die Verwaltung kalkuliert mit einer Entlastung von 92.200 Euro. Zusätzlich sollen Zuschüsse für Energie- und Wasserkosten reduziert werden – von 60 auf 40 Prozent. Weitere 54.300 Euro sollen so eingespart werden.
Die Stadt spricht von Einnahmeerhöhungen – tatsächlich handelt es sich vor allem um gekürzte Zuschüsse und höhere Eigenanteile. Zusammengenommen ergibt sich ein Effekt von rund 171.500 Euro jährlich. Kein großer Betrag im Verhältnis zum Ziel, aber spürbar für die Betroffenen.
Nicht nur im Sport, auch in der Bürgerbeteiligung will die Stadt sparen. Der Bürgerhaushalt soll bis einschließlich 2029 ausgesetzt werden. Die Verwaltung rechnet mit einer Entlastung von 477.039 Euro bis Ende 2025. Auch das Jugendparlament (30.000 Euro jährlich) und der Klimaprojektfonds (17.500 Euro jährlich) sollen gestrichen werden. Diese Mittel waren zuletzt in eigenen Förderlinien vorgesehen und sollen nun vollständig entfallen.
Ein Vorstoß der Ausschussgemeinschaft ödp/DIE LINKE, stattdessen die Grundsteuer B stärker anzuheben, wurde von der Verwaltung abgelehnt. Der Antrag widerspreche dem geltenden Grundsatzbeschluss zur Haushaltskonsolidierung, heißt es in der Vorlage.
Wie die übrigen Mehreinnahmen konkret erzielt werden sollen, ist bislang offen. Für die Juli-Sitzung kündigt die Verwaltung eine weitere Vorlage an. Darin soll erstmals im Detail dargestellt werden, mit welchen Maßnahmen und Erhöhungen das vollständige Einnahmeziel erreicht werden kann.
Die Debatte über die Grundsteuer B ist damit nur vertagt. Im März 2026 wird ein neuer Stadtrat gewählt. Es dürfte spannend werden, ob das bisherige Nein zur Steuererhöhung dann noch gilt – und welche Sparmaßnahmen dann noch zur Abstimmung kommen.
Was der Stadtrat aus dem aktuellen Vorschlag der Verwaltung macht, entscheidet sich am 3. Juni – mit Folgen weit über diesen Termin hinaus.
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