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Wie war das mit der neuen Wertschätzung im Stadtrat?

Wie war das mit der neuen Wertschätzung im Stadtrat?

Griaß eich, i bins, Schoasch, der Rathauspförtner,

ja ihr habts richtig glesen, meinen Namen schreibt ma Schoasch. So wurde ich in der Ausbildung in München immer gerufen, das ist mir geblieben. Ned jedem scheint diese Schreibweise zu gefallen, a Stadtrat, der Georg heißt, hat sich richtig darüber aufgeregt. Schoasch sei a Beleidigung für alle Georgs. Der Stadtrat denkt bei Schoasch nur an warme Luft, die aus dem Hinterteil entweicht, hat er auf Facebook geschrieben. Der sollt einmal in den München-Wiki neischaun.

Eigentlich wollte ich hier nur immer in bayerischer Sprache schreiben, das lass i jetzt aber lieber. Die Rathausmaus hat des jüngst gemacht und hat gesagt kriegt, dass viele die Zeilen gar nicht lesen konnten, wegen dem Bayrisch. Ein Ehrenbürger hat derer Stadtmaus eine holperige bayrische Sprache nochgsogt, was einem Starkbierredner im Ruhestand gleich gefallen hat. Jetzt haben die Maus und ich beschlossen, nur noch geschwollen Hochdeutsch zu schreiben. Des wird uns beim Komparativ, Imperativ, Dativ und Akkusativ eh nie gelingen. Jetzt schauts, gell, wie geschwollen ich daherreden ko.

So richtig aufgregt ham sich auch viele Stadträte in der vergangenen Woche. Da wurde das brigk eröffnet, also das neue digitale Gründerzentrum. Da waren so viele Grouskopferte, äh ganz wichtige Leute, eingeladen, dass für die einfachn Stadträte kein Platz mehr war. Da hams dann nur die Fraktionsvorsitzenden und Ausschusssprecher eingeladen. Den Lösel hams ned einmal als Alt-Oberbürgermeister eingeladen. Der war zwar da, weil er über die Technische Hochschule dabei war, da arbeitet der jetzt. In der vorletzten Reihe hat er sitzen müssen, der Lösel. Dabei war das dem Lösel seine Idee mit dem brigk, wie er noch Oberbürgermeister war. Bei den wichtigen Sachen von der UAM-Initiative Ingolstadt, also dem Flugtaxi, vergessens den Alt-OB ebenso, dabei hat der mit dem Brandl aus dem Bundestag den Zaster bei der Merkl dafür locker gemacht.  Ähnlich liefs bei der Landesgartenschau. Des, obwohl der neue OB Scharpf doch so viele Stäbchen, äh neue Stabsstellen, geschaffen hat.

Der Scharpf hat viel von einer neuen Kultur des Miteinander und der Wertschätzung im Stadtrat bei seiner Wahl geredet. Dann hockt der den Lösel in die vorletzte Reihe. Ja sagt einmal, schämt ihr euch gar nicht! Des wann die Schwarzen nach 2026, da ist wieder Wahl, mit dem Scharpf machen täten, da würd die gesamte geeinte Opposition eine Demo in der Fußgängerzone machen. Die Stadträte, wenn dann nicht eingeladen würden, täten die Sozis von Machtmissbrauch reden, sowies des beim Lösel immer gemacht haben, wir der no der Ober war. Nicht nur den Lösel habens net eingeladen, auch den früheren Oberstbürgermeister, den Albert, also den Wittmann, der jetzt Alt-Bürgermeister ist, net. Den Mißlbeck Sepp, den Alt-Bürgermeister, den hams auch nicht wollen, auf der Eröffnung. So erzählen es die Stadträte.

Bei einem Fraktionsvorsitzenden, der dem Scharpf im Stadtrat immer dagegenred, ist die Einladung auf dem Postweg gleich verschwunden. Des hat mir ein Schwarzer gesagt. Sachen gibts. Mei Frau sagt dann immer, „wer‘s glaubt“.

Die neuen Machthaber im Rathaus ham doch gesagt, es wird alles besser mit der Wertschätzung. I weiss ned, i glaub, des ist nur anders geworden.

Habt ihr die neue Flugschrift schon gelesen, das Infobladl vom Stadttheater? Des ist diesmal eine Kampfschrift mit großer Wortgewalt des Intendanten Knut Weber, für das Ratsbegehren Kammerspiele. Da greift der Weber alle Kulturignoranten an, die wo den Neubau von den Kammerspielen an der Schutterstraße verhindern wollen. Jetzt frag ich mich, wer zahlt das Bladl? Die Stadt? Wie schauts dann mit der Neutralitätspflicht aus, beim Ratsbegehren von dene Kammerspiele?

Der Weber hat gleich eine neue Wortschöpfung gemacht, das Bürgertheater. Stimmt, des Theater von dene Herrschaftshäuser gibt es nicht mehr. Was soll dann heute Theater sonst sein, als Theater für die Bürger? Oh mei, des wird noch lustig bis zu dene Ratsbegehren. Die Befürworter von dem Glasorgienneubau dran langsam ja völlig durch. Wenn die so weitermachen, treibens die Leut noch in die Arme der Gegner der Kammerspiele.

Jetzt muss ich noch mal zum OB Scharpf kommen. Der hat am Freitag seine Bilanz von den letzten zwei Jahren auf Facebook veröffentlicht. Mir is beim Lesen gleich schwindlig geworden, so viel hat der gemacht. Dann hab ich mir dem Lösel seine Haushaltsreden und Neujahrsreden einmal angeschaut. Da stand viel vom dem drin, was beim Scharpf auch steht. Also hat der Scharpf jetzt dem Lösel seine Sachen zu Ende gebracht und somit sand des an Scharpf seine Erfolge?

Dann hab ich noch lachen müssen, der Scharpf hat der Zeitung gesagt, dass er nicht mehr liest, in Social Media, also dem Gesichtsbuch. Er muss sich nicht mit Gewalt runterziehen lassen, hat er gesagt, der OB. Aber schreiben tut er oder lässt er da schon noch. Des ist wie auf einer Verkündigungsplattform in Facebook, wanns um den derzeitigen Ober geht.

Der Scharpf hat auch gesagt, die Ingolstädter Kommunalpolitik sei wie ein Kindergeburtstag, weil in München mehrer gestritten wird. Ich stell mir den Kindergeburtstag grad so bildlich vor, wie die sich streiten, wer mit welchem Spielzeug spielen darf. Aber lassen mir des.

So, für heut hab ich genug geschrieben. Des mit dem geschwollen Hochdeutsch schreiben, des hat ja nicht geklappt. War eh klar.

Also Pfiat eich, sagt der Schoasch

(rf)

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