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Wirklich nur ein Missverständnis?

Wirklich nur ein Missverständnis?

Leserbrief von Eva Bulling-Schröter, Kreisvorsitzende DIE LINKE Ingolstadt, in Bezug auf das Statement der Stadt Ingolstadt zum "Zeltmissionswerk Immanuel"

Da sollen Sinti eines Platzes, den sie angemietet hatten verwiesen werden und zu Recht gibt es Nachfragen. Dann erklärt der Pressesprecher der Stadt, dass dies nur ein "Missverständnis" sei und trotzdem wird ein neuer Platz für das Missionszelt und die dazu gehörenden Wohnmobile gesucht.

Alles ein Missverständnis oder eine Standard-Argumentation, wenn es um Sinti und Roma geht? Begründet wird das durch die Anzahl der Wohnmobile, deren Zahl offensichtlich im Vorfeld nicht geklärt wurde. Vorwürfe werden weit von sich gewiesen. Aber es hat ein Gschmäckle.

Nach wie vor steht ein Beschluss des Stadtrates an, endlich einen Platz oder eine Straße nach Hugo Höllenreiner zu benennen. Nochmal zur Erinnerung: Hugo Höllenreiner, der als Kind den menschenverachtenden medizinischen Versuchen durch KZ- Arzt Josef Mengele ausgesetzt war, konnte nur durch Zufall dem Holocaust entkommen. Er war einer von wenigen. Er lebte viele Jahre in dieser Stadt und stellte sich auch hier als Zeitzeuge zur Verfügung. Gerade an Ingolstädter Schulen war er ein gerne gesehener Gast.

Die Linke hatte OB Dr. Lösel deshalb schon im vergangenen Jahr und auch in diesem dazu einen Brief geschrieben, allerdings daraufhin nie Antwort bekommen. Genau dieses Klima ist es, dass Misstrauen schürt. Es würde der Stadt Ingolstadt gut anstehen mit der Geschichte offensiv um zu gehen. Dazu gehört eine Hugo Höllenreinerstrasse genauso, wie die Nicht-Vermietung von städtischen Räumen an Geschichtsrevisionisten.

Anmerkung der Redaktion O-T(h)öne: Leserbriefe geben die Meinung des Verfassers wieder, nicht die der Redaktion. Die Verantwortung für den Inhalt eines Leserbriefes trägt allein der Verfasser. Anonyme Briefe werden nicht veröffentlicht. Leserbriefe müssen den Vor- und Nachnamen sowie eine Adresse beinhalten. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.

Zu diesem Thema ist bei O-T(h)öne dieser Artikel erschienen Keine Diskriminierung, Nötigung oder Rassismus - Stadt und Polizei weisen Vorwürfe zurück

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