Im ersten Halbjahr 2024 steigt die Zahl der Insolvenzverfahren in Bayern erneut an. Die Anzahl der Verfahren steigt auf insgesamt 6 477. Gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr ist das ein Anstieg um 11,9 Prozent, gegenüber dem zweiten Halbjahr 2023 eine Erhöhung um 5,0 Prozent. 3 104 Verfahren, rund 47,9 Prozent, entfallen auf Verbraucher und 1 444 Verfahren, rund 22,3 Prozent, auf Unternehmen. Nach einem zeitweisen Rückgang in der Zahl der Insolvenzen während der Corona Pandemie zeichnet sich damit ein seit Ende 2022 anhaltender Anstieg in der Zahl der Verfahren ab. Während die Zahl der Verfahren der übrigen Schuldner im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 um 3,9 Prozent zulegt, steigt die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 5,1 Prozent, jene der Unternehmensinsolvenzen um 9,0 Prozent.
Wie das Fachteam der Insolvenzstatistiken im Bayerischen Landesamt für Statistik mitteilt, setzt sich mit 6 477 Insolvenzverfahren im ersten Halbjahr 2024 der seit Ende 2022 beobachtbare Anstieg in der Zahl der Insolvenzverfahren weiter fort. Im vorangegangen zweiten Halbjahr 2023 wurden 6 168 Verfahren, im ersten Halbjahr 5 790 Verfahren verzeichnet. Während die Zahl der Insolvenzen der übrigen Schuldner im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2023 um 3,9 Prozent zulegt, steigt die Zahl der Verbraucherinsolvenzen um 5,1 Prozent, jene der Unternehmensinsolvenzen um rund 9,0 Prozent.
Im ersten Halbjahr 2024 wurden an bayerischen Insolvenzgerichten insgesamt 1 444 Anträge auf Insolvenz eines Unternehmens entschieden. Im vorangegangen zweiten Halbjahr 2023 waren es noch 1 325 Anträge. Die Unternehmensinsolvenzen erreichen damit ein Niveau wie zuletzt 2015 (1. Halbjahr 2015, 1 437 Unternehmensinsolvenzen). Allerdings hat sich seitdem die Zusammensetzung nach Wirtschaftsabschnitten verändert. Insbesondere im Grundstücks- und Wohnungswesen ( werden mit 156 Insolvenzverfahren im ersten Halbjahr 2024 rund drei Mal so viele Verfahren wie im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor verzeichnet (1. Halbjahr 2023, 50 Unternehmensinsolvenzen).
25,8 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen im Baugewerbe
Auch im Baugewerbe zeichnet sich eine Zunahme ab. 229 Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2024 stehen hier 182 Insolvenzen im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor gegenüber. Das ist eine Zunahme um rund 25,8 Prozent. Im Gesundheits- und Sozialwesen sind mit 44 Unternehmensinsolvenzen im ersten Halbjahr 2024 rund 69,2 Prozent mehr Verfahren verzeichnet als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor (1. Halbjahr 2023, 26 Verfahren).
Großinsolvenzen treffen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
Ebenso prägen im ersten Halbjahr 2024 Großinsolvenzen das Geschehen, was sich insbesondere in der Zahl der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer niederschlägt. Insgesamt sind 16 899 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch die Insolvenz ihres Arbeitgebers betroffen, rund doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum (1. Halbjahr 2023, 8 096 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer). Am stärksten betroffen sind hier das Gesundheits- und Sozialwesen (6 258 Beschäftigte), gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe (3 246 Beschäftigte) und dem Handel (2 297 Beschäftigte). Neben den reinen Fallzahlen prägen damit insbesondere die Bau- und Immobilienwirtschaft sowie das Gesundheits- und Sozialwesen das aktuelle Insolvenzgeschehen in besonderem Maße.
Quelle: Bayerisches Landesamt für Statistik
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