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Bundesweiter Warnstreik: ver.di-Bezirksgeschäftsführerin Claudia Scheck im Gespräch

Bundesweiter Warnstreik: ver.di-Bezirksgeschäftsführerin Claudia Scheck im Gespräch

(tt) Zum bundesweiten Warnstreik der Gewerkschaften EVG und ver.di führte O-T(h)öne am Rande der heutigen Protestveranstaltung zu den laufenden Tarifverhandlungen ein Gespräch mit der Ingolstädter ver.di-Bezirksgeschäftsführerin Claudia Scheck.

O-T(h)öne: Guten Morgen Frau Scheck, wir stehen hier am Ingolstädter Hauptbahnhof bei der Protestkundgebung zweier Gewerkschaften. EVG und Ver.di haben heute mobilisiert und legen die Republik lahm, auch in Ingolstadt. Ist das Vorgehen nicht ein wenig übertrieben?

Claudia Scheck: Guten Morgen, Herr Thöne. Nein, übertrieben ist, dass die Arbeitgeber uns nichts geben wollen.

O-T(h)öne: Woran scheitern denn die Tarifverhandlungen derzeit?

Claudia Scheck: Momentan hängt es daran, dass die Arbeitgeber alles negieren, was wir wollen. Angefangen von der kurzen Laufzeit des Tarifvertrages bis hin zum Mindestbetrag, der uns für die unteren und mittleren Lohngruppen einfach wichtig ist. Ferner in dem die Arbeitgeber negieren, dass es einen Fachkräftemangel in den unteren Lohngruppen gibt. Sie gehen davon aus es gäbe nur bei den Führungskräften einen Fachkräftemangel.

O-T(h)öne: Sind 10,5 % nicht bisschen viel Lohnerhöhung auf einmal, als Forderung?

Claudia Scheck: Nein, es nicht zu viel dies zu fordern, weil wir wissen alle, wie Tarifverhandlungen funktionieren. Man muss mit einer guten Forderung hineingehen. Für die jetzigen Forderungen, haben sich die ver.di Mitglieder entschieden. Wir geben das weiter, was die Beschäftigten uns mit auf den Weg geben.

O-T(h)öne: Der öffentliche Dienst in Ingolstadt ist in einer besonderen Konkurrenzsituation. Es gibt vor Ort einen ganz großen Arbeitgeber, der wesentlich höhere Löhne als der öffentliche Dienst bezahlt. Höhere Löhne als unter anderem die Stadtverwaltung, das Klinikum oder die Stadtwerke zahlen. Bei dem großen Arbeitgeber werden immer wieder Sonderzuwendungen in enormer Höhe an die Beschäftigten ausbezahlt. Wie kann hier der öffentliche Dienst in Ingolstadt konkurrenzfähig sein?  

Claudia Scheck: Wie schon gesagt, wir müssen eben eine Schippe drauflegen. Wir müssen schauen, dass wir die Lohnerhöhung einigermaßen durchbringen und auch gute Arbeitsbedingungen schaffen. Man muss auch umdenken und die Viertagewoche einführen, die Möglichkeiten einfach vergrößern, damit die Beschäftigten wieder gerne im öffentlichen Dienst arbeiten.

O-T(h)öne: Ist Homeoffice ein Thema für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst?

Claudia Scheck: Ja sicherlich. Dort, wo kein Publikumsverkehr herrscht, wird dies schon angeboten, aber es könnte natürlich durchaus noch mehr sein.

O-T(h)öne: Vielen Dank für das Gespräch.

Claudia Scheck: Sehr gerne.

Quelle: Eigene Berichterstattung

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