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GRÜNE fordern klimaneutrales Klinikum Ingolstadt

GRÜNE fordern klimaneutrales Klinikum Ingolstadt

(ot) 2021 hat der Deutsche Bundestag die Klimaschutznovelle beschlossen. Damit soll die Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 erreicht werden. Dieses Ziel möchte die Stadt Ingolstadt in ihrem Stadtgebiet bis zum Jahr 2035 erreichen. Der Bezirk Oberbayern strebt eine Klimaneutralität für seine Liegenschaften bis 2030 an.

"Gebäude, wenn sie jetzt neu gebaut oder saniert werden, haben aber länger Bestand als die festgelegten zeitlichen Zielpunkte", so der Grünen-Stadtrat Christoph Spaeth. Joachim Siebler, Bezirksrat der Grünen in Oberbayern, ergänzt: "Man darf also nicht zuwarten, sondern sollte frühzeitig Maßnahmen ergreifen, um die gesteckten Ziele auch wirklich zu erreichen."

Ein großes Bauprojekt auf Ingolstädter Boden ist derzeit das Klinikum, das generalsaniert und in kleineren Teilen auch neu gebaut wird. Um für die Zukunft gerüstet zu sein, müssen Mittel und Wege mitgedacht, mitgeplant und dann auch umgesetzt werden. Die Frage ist: Wie können Energie und Ressourcen gespart und Emissionen gesenkt werden, und das nicht nur bei den baulichen Maßnahmen, sondern auch im Hinblick auf den laufenden Betrieb?

In einer gemeinsamen Initiative der Ingolstädter Stadtratsfraktion und der oberbayerischen Bezirkstagsfraktion von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN haben Spaeth und Siebler Maßnahmen zur Erreichung der Klimaneutralität des Klinikums beantragt.

Der Antrag hat nachfolgenden Wortlaut:

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Dr. Scharpf,
sehr geehrter Herr Bezirkstagspräsident Mederer,

mit der Klimaschutznovelle von 2021 ist Deutschlands Weg zur Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 vorgezeichnet. Mit dem Integrierten Klimaschutzkonzept hat der Stadtrat der Stadt Ingolstadt im Juni 2022 die Klimaneutralität im Stadtgebiet bis 2035 beschlossen. Der Bezirk Oberbayern hat zum Ziel, bis zum Jahr 2030 die Klimaneutralität für seine Liegenschaften zu erreichen.

Die Nutzungsdauer des generalsanierten Klinikums mit den Teilersatzneubauten reicht weit über die zeitlichen Korridore der formulierten Klimaschutzziele auf nationaler und regionaler Ebene hinaus. Deshalb ist es dringend erforderlich, die Klimaneutralität des Klinikums bereits in der Planung zu fixieren.

Die Fraktionen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Stadtrat der Stadt Ingolstadt und im Bezirkstag von Oberbayern stellen folgenden

Antrag:

  1.   Die Geschäftsführung wird beauftragt, mit der anstehenden Generalsanierung des Klinikums Ingolstadt den klimaneutralen Klinikbetrieb bis 2035 zu erreichen.

    2.    Für die Klinikgeneralsanierung mit Teilersatzneubauten und insbesondere für den Neubau des Zentrums für psychische Gesundheit wird eine Berechnung der Lebenszykluskosten mit Ökobilanzierung erstellt und dem Aufsichtsrat vorgelegt.

    3.    Im Rahmen der Ökobilanzierung wird ein Katalog mit baulichen und betriebsorganisatorischen Maßnahmen erstellt, die auf einen sparsamen Einsatz von Energie und weiteren Ressourcen abzielen.

    4.    Die Geschäftsführung wird beauftragt, die Erweiterung des Engagements im Rahmen der „Green HospitalPLUS Initiative“ der Staatsregierung im Hinblick auf die Generalsanierung mit Teilersatzneubauten zu prüfen. Bei Wiederauflage des bundesweiten Programms KLIK (Klimamanager für Kliniken) oder eines ähnlichen Programms nimmt das Klinikum Ingolstadt daran teil.

    5.    Das Klinikum Ingolstadt nimmt die Rolle als „Green Hospital“ ein. Es strebt u.a. in diesem Rahmen auch eine verbesserte Primärprävention der Bevölkerung an bzw. setzt sich für eine gesunde Umgebung seiner Patient*innen und Arbeitnehmer*innen ein.

    6.    Zur Koordinierung der Aufgaben und Rollen wird die Stabstelle eines Klimaschutzmanagers im Klinikum Ingolstadt geschaffen und es beteiligt sich an Förderprogrammen, die ein Klimamanagement unterstützen.

    Begründung:

    Zu 1.: Wenn die Klimaneutralität im Gesamten erreicht werden soll, muss auch jede Einheit für sich die Klimaneutralität anstreben. Beim Klinikbetrieb mit über 1000 Betten entsteht ein erheblicher Anteil an Treibhausgasemissionen.

    Zu 2.: Bei steigenden Energiekosten (auch wenn diese für 2023 nochmals ausgeglichen werden) und begrenzten Ressourcen muss das Klinikum Ingolstadt für die Zukunft gerüstet sein. Es entstehen zwar durch Maßnahmen zur Energieeinsparung heute Bauinvestitionskosten, die vom bayerischen Staat nicht getragen werden. Die Energiekosten müssen jedoch langfristig ebenfalls vom Klinikum Ingolstadt getragen werden, sodass eine Amortisierung der Kosten nach mehreren Jahren zu erwarten ist. Eine Betrachtung der Lebenszykluskosten mit Ökobilanzierung ist für eine grundlegende Entscheidung hinsichtlich der energetisch wirksamen Baumaßnahmen dringend erforderlich.

    Zu 3.: Für eine Entscheidung, welche Maßnahmen konkret umgesetzt werden, ist es erforderlich, die Auswirkungen auf Energieverbrauch und Emissionen zu kennen und damit die Gesamtkosten in Bezug auf die Lebenszyklusberechnung abschätzen zu können.

    Zu 4.: Die „Green HospitalPLUS Initiative“ ist ein Nachhaltigkeitsinstrument für bayerische Krankenhäuser. Gemäß Übersicht nimmt das Klinikum Ingolstadt bereits an einigen Maßnahmen der Initiative teil. https://www.stmgp.bayern.de/green-hospital/klinikum-ingolstadt-gmbh/ Es ist zu prüfen, ob über die „Green HospitalPLUS Initiative“ weitere Unterstützung und Förderung im Rahmen der Sanierung zu erwarten ist. Zu KLIK: https://www.klik-krankenhaus.de/

    Zu 5.: Oberstes Ziel des Gesundheitswesens ist die Gesundheit der Patient*innen. Darüber hinaus ist ein Krankenhaus auch der Gesundheit sowohl der Bevölkerung als auch der Belegschaft verpflichtet. Belastungen, die sich durch den operativen Betrieb einer Klinik ergeben, sind möglichst gering zu halten. Der Green-Hospital-Ansatz hat u.a. zum Ziel, den Einfluss von Krankenhäusern auf deren Umwelt zu reduzieren. Green Hospitals beeinflussen auch die Gesundheit und die Zufriedenheit von Patient*innen und Mitarbeiter*innen positiv. https://www.aerzteblatt.de/archiv/212983/Green-Hospitals-Klimaschutz-im-Krankenhaus

    Zu 6.: Um das Ziel der Klimaneutralität mit all seinen dafür notwendigen Maßnahmen zu erreichen, sind zusätzliche personelle Ressourcen erforderlich.

Quelle: Die Erstellung des Artikels erfolgte unter Verwendung einer Pressemitteilung der Stadtratsfraktion von BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN Ingolstadt

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