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Karl Ettingers politisches Pokerspiel

Karl Ettingers politisches Pokerspiel

Von Thomas Thöne

Er war bei der Kommunalwahl 2014 Oberbürgermeisterkandidat der Ingolstädter FDP und konnte hier 561 Wählerstimmen (1,36% der Gesamtstimmen) auf sich vereinigen, der damalige FDP-Kreisvorsitzende Karl Ettinger. Gleichzeitig holte er das im Jahr 1996 verloren gegangene Stadtratsmandat für die FDP zurück.

Ettinger war von 2011 bis 2019 FDP-Kreisvorsitzender. Ende März dieses Jahres hatte er den FDP-Newcomer Jakob Schäuble zum neuen FDP-Kreisvorsitzenden vorgeschlagen und das Amt an diesen übergeben. Schäuble wurde von Ettinger dann im September noch in die Funktion des FDP-Oberbürgermeisterkandidaten, für die Kommunalwahl im kommenden März, gehievt.

Ettingers Strategie ist es, mit diesem politischen Schachzug, zwei Stadtratsmandate für die FDP im kommenden Jahr zu erlangen. Ein wahres politisches Pokerspiel, auf das sich der FDP-Stadtrat hier eingelassen hat.

Karl Ettinger startet ohne Netz und doppelten Boden in die Kommunalwahl. Sicherlich ist er bekannt durch seine Tätigkeit als Vorsitzender des Ingolstädter Tierschutzvereins und als amtierender Stadtrat. In Anbetracht der Vielzahl der Listen, die aller Voraussicht nach zur kommenden Stadtratswahl antreten und den zurückliegenden Wahlergebnissen der FDP, kann man durchaus von einem riskanten politischen Manöver sprechen, auf das Ettinger sich hier eingelassen hat.

1996 konnte die FDP lediglich 1,8 % der Wählerstimmen auf sich vereinigen und schied aus dem Ingolstädter Stadtrat aus. Das Mandat konnte im Jahr 2002 mit 2,3 % der Wählerstimmen zurückerlangt werden. Eine Steigerung gab es bei der Stimmenzahl im Jahr 2008. Hier erlangte die FDP 3,2 % der Stimmen, allerdings auch nur ein Mandat. Bei der letzten Kommunalwahl im Jahr 2014 war Ettingers erste Stadtratskandidatur. Die Partei verlor 1,1 Prozent der Stimmen und erreichte mit 2,1 % wiederum lediglich ein Stadtratsmandat.

Sollte sich das Wählerverhalten im kommenden Jahr so fortsetzen und die FDP lediglich ein Stadtratsmandat erlangen, könnte es heißen Schäuble drin, Ettinger draußen, zumal Schäuble als Oberbürgermeisterkandidat wohl auf Listenplatz 1 der FDP-Liste antreten dürfte. Man darf gespannt sein, wie Karl Ettingers politisches Pokerspiel ausgeht.

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